Neumünster (em) Der „Wintereffekt“ macht sich bemerkbar
Üblicher saisonaler Anstieg der Arbeitslosenzahl im Januar
Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit zum Vorjahr
Ausbildungsmarkt: Halbjahreszeugnis für Lehrstellensuche nutzen!
Während der übliche winterliche Anstieg im Dezember sehr verhalten ausfiel, war er im Januar deutlich spürbar. Die Arbeitslosenzahl stieg um 665 Personen oder 9,7 Prozent zum Vormonat. Im Kreis Segeberg waren im Januar 7.513 Männer und Frauen arbeitslos. Gegenüber dem Vorjahr liegt die Zahl um 78 Personen oder 1,0 Prozent niedriger.
Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 4,8 Prozent im Vormonat auf 5,2 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie 5,3 Prozent betragen.
„Zum Jahresende liefen viele befristete Arbeitsverträge aus. Zudem meldeten sich in den letzten Wochen wieder verstärkt Menschen aus witterungsabhängigen Branchen wie dem Bau- und Baunebengewerbe oder dem Garten- und Landschaftsbau vorübergehend arbeitslos. Der deutliche Anstieg der Arbeitslosenzahl ist saisonal üblich und fiel in diesem Januar sogar etwas geringer als im Vorjahr aus. ", sagte Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn.
Im Kreis Segeberg meldeten sich 995 Menschen (Dezember: 646) aus einer Beschäftigung neu arbeitslos. Darunter waren auch Arbeitskräfte, die befristet für das Weihnachtsgeschäft im Einzel- oder Versandhandel beschäftigt waren oder Bürokräfte, deren befristete Arbeitsverträge endeten. Gegenüber dem Januar letzten Jahres waren es jedoch 127 Personen weniger.
Von den insgesamt 7.513 Arbeitslosen betreute die Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) im Januar 3.158. Damit ist die Zahl um 458 Personen oder 17,0 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Es waren 156 Personen oder 4,7 Prozent weniger als vor einem Jahr bei der Arbeitsagentur gemeldet.
Das Jobcenter (Grundsicherung) registrierte 4.355 arbeitslose Männer und Frauen, dies waren 207 oder 5,0 Prozent mehr als im Dezember. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl um 78 Personen oder 1,8 Prozent gestiegen.
Während viele Arbeitsuchende schnell wieder einen neuen Job finden, gibt es aber auch eine große Zahl von Menschen, denen die Rückkehr ins Berufsleben nicht so schnell gelingt. Im Kreis Segeberg sind 2.469 Menschen schon länger als ein Jahr ohne Beschäftigung dies ist fast jeder dritte Arbeitslose. Die meisten Langzeitarbeitslosen werden vom Jobcenter betreut (Jobcenter: 2.102 Personen; Arbeitsagentur: 367 Personen). „Menschen dürfen nicht dauerhaft vom Arbeitsmarkt abgekoppelt werden. Mit Blick auf die zukünftige Fachkräfteentwicklung sollten die Unternehmen in unserer Region noch stärker aus diesem Arbeitskräftepotential schöpfen. Jobcenter und Arbeitsagentur können individuell Hilfen zum Beispiel bei der Qualifizierung und Einarbeitung anbieten“, sagte Thomas Kenntemich.
Zu den 7.513 Arbeitslosen kamen im Januar 1.676 weitere Menschen, die ohne Arbeit sind. Insgesamt 9.189 Personen befanden sich damit im Kreis Segeberg in Unterbeschäftigung2). Die Unterbeschäftigung ist in den letzten zwölf Monaten um 236 Personen gesunken. Damit liegt sie um 2,5 Prozent niedriger als im Januar 2014.
Arbeitgeber gaben dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Elmshorn und des Jobcenters Kreis Segeberg insgesamt 434 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen neu zur Besetzung auf. Das sind 96 mehr als im Dezember. Gegenüber 2014 wurden 76 oder 21,2 Prozent mehr Stellen im ersten Monat des Jahres zur Besetzung aufgegeben.
Ausbildungsmarkt
Im Hinblick auf den Zeugnistag in den Schulen wandte sich Thomas Kenntemich an die Schüler der Abgangsklassen und ihre Eltern und Lehrer: „Viele Ausbildungsbetriebe suchen jetzt ihre Azubis. Wer dieses Jahr mit der Ausbildung beginnen will, sollte das Halbjahreszeugnis für seine Bewerbung nutzen. Je früher mit der Bewerbung losgelegt wird, desto besser sind die Chancen auf die Wunschausbildung. Die Berufsberatung hilft bei der Ausbildungswahl und der Lehrstellensuche.“