Neumünster (em) Armin Diedrichsen, vielen Radiohörern als NDR-Moderator klassischer Sendungen bestens bekannt, liest Kurzgeschichten aus „Das letzte Lokal“ des Wiener Dichters, Kabarettisten und Satirikers Helmut Qualtinger (1928 bis 1986) am 26. Februar im Hof Lübbe in Boostedt vor.

Quasi, wie Qualtinger in Wien gern genannt wurde, war in der Öffentlichkeit und auch im Privatleben ein unerbittlicher Kritiker des österreichischen Kleinbürgers und Bourgeois. Er wird als einer der „zartesten, sanftesten, verletzlichsten Menschen ... mit deutlichem Hang zur Selbstzerstörung“ geschildert.

Nach dem Abbruch eines Medizinstudiums reiste er als Journalist und Lektor durch Europa und arbeitete zeitweise als Lokalreporter. Später, als Filmkritiker der „Welt am Abend“, schrieb er Kabarett-Texte wie auch Theaterstücke. 1946 gründete Qualtinger das Studio der Hochschulen in Wien, eine Studentenbühne, die allein von der Energie des Beleuchters, Regisseurs und Hauptdarstellers Qualtinger in Gang gehalten wurde.

Mit seinem Stück „Jugend von der Schranken“ sorgte er 1948 für einen Theaterskandal. In den 50er Jahren trat er der kabarettistischen Gruppe Bronner, Merz und Kehlmann bei. Mit Carl Merz zusammen verfasste Qualtinger über 100 Kabarettnummern, wovon eines der erfolgreichsten Programme „Brettl vor dem Kopf“ war.

Die Lesung wird musikalisch begleitet von WAGNERS SALONENSEMBLE mit Wiener Musik von Strauß, Kalman, Karas, Schrammel, Stolz und vielen anderen.