Neumünster (rj) Das Jahr 2013 steht für die Bürgergilde zu Neumünster seit 1578 ganz im Zeichen des Schießens auf den Vogel und der Feststellung des neuen Königs.
Die Geschichte Neumünsters ist ohne ihre Gilden nur schwer vorstellbar. So gehört die Bürgergilde zu Neumünster seit 1578 zu den ältesten Vereinigungen der Stadt. Sie bezieht sich auf die Gilderolle von 1735 von Herzog Carl-Friedrich von Holstein-Gottorf. Dieser übernahm die Schirmherrschaft und stiftete ein goldenes Schild mit seinen Initialen, einen Trinkbecher und eine Fahne. Sie sind noch heute im Original erhalten. Die ursprüngliche Aufgabe der gegenseitigen Hilfe bei Brand, Not und Tod musste im Laufe der Jahrhunderte zwar aufgegeben werden, geblieben ist jedoch der Traditionserhalt.
Wichtigste Veranstaltung des Jahres ist die Generalversammlung, in diesem Jahr zum 430. Mal am Himmelfahrtstag, 9. Mai. Hier werden bei geöffneter Gildelade und nach festen Regularien Gilde abgehalten und auch Neuaufnahmen durchgeführt. Eine weitere Tradition, allerdings nur alle zwei Jahre, ist das Vogelschießen am Mittwoch nach Pfingsten. Am 21. Mai um 18 Uhr wird der Vogel im Tiergarten aufgebracht. Einen Tag später findet dann nach einem Marsch durch die Stadt das Vogelschießen statt, an dessen Ende ein neuer Gildekönig gekürt wird. Bereits vorher, am 29. April um 18 Uhr im Holstenhallenrestaurant, wird das Gildebier verköstigt.
Foto: Der Tradition verbunden: Antreten der Bürgergilde vor dem Ausmarsch zum Schießplatz.