Neumünster (em) Im Januar haben sich in Mittelholstein im Vergleich zum Dezember mehr Menschen arbeitslos gemeldet. „Zum Jahresbeginn steigt die Zahl der Arbeitslosen saisonal bedingt regelmäßig.

Bestimmte Branchen wie das Baugewerbe und der Garten- und Landschaftsbau benötigen in dieser Jahreszeit weniger Arbeitskräfte. Der Start in das neue Jahr ist im Vergleich zum Vorjahr aber besser gelungen. Die Zahl der Arbeitslosen ist deutlich geringer als im Vorjahr“, kommentiert Michaela Bagger, Leiterin der Agentur für Arbeit Neumünster, die aktuellen Zahlen. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Neumünster sind im Januar 11.206 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 952 mehr als im Dezember (plus 9,3 Prozent) und 593 weniger als ein Jahr zuvor (minus 5,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 6,2 Prozent. Im Dezember betrug sie 5,7 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 6,6 Prozent.

Die Zahl der Unterbeschäftigten ist im Januar mit 15.055 im Vergleich zum Vormonat um 569 gestiegen (plus 3,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ist sie um 655 gestiegen (plus 4,5 Prozent). Sie fasst die Zahl der Arbeitslosen mit der Zahl derer zusammen, die aufgrund gesetzlicher Regelungen nur deshalb nicht als Arbeitslose gezählt werden, weil sie derzeit an einer Weiterbildung oder sonstigen Förderung wie einer Arbeitsgelegenheit („Ein-Euro- Job“) teilnehmen. „Der Anstieg der Unterbeschäftigung beruht zum größten Teil auf der hohen Anzahl an geflüchteten Menschen, die an Sprach- und Integrationskursen des BAMF teilnehmen. Hier verzeichnen wir einen Anstieg um 120 Prozent zum Vorjahr“, erläutert Bagger.

Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice (AGS) der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im Januar 587 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet 83 weniger als im Dezember (minus 12,4 Prozent) und 136 weniger als vor einem Jahr (minus 18,8 Prozent). Besonders Unternehmen aus den Bereichen Arbeitnehmerüberlassung, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Groß- und Einzelhandel waren im Januar auf der Suche nach Personal. „Die Nachfrage nach Personal bewegte sich im gesamten letzten Jahr auf hohem Niveau. Nicht alle Stellen konnten bereits mit den benötigten Fachkräften besetzt werden. So verzeichnen wir im Bestand an Arbeitsstellen mit aktuell 2.934 ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 30,2 Prozent. Dieser Besetzungsstau bedingt auch eine geringere weitere Nachfrage“, so Bagger.

„Im Zusammenhang mit dem Fachkräftebedarf möchte ich auf unsere Initiative Zukunftsstarter hinweisen. Aufgrund der hohen Anzahl an geringqualifizierten Arbeitslosen und der mit dem Strukturwandel einhergehenden Reduzierung der Arbeitsplätze für Hilfskräfte ermöglichen wir insbesondere jüngeren Erwachsenen das Nachholen eines Berufsabschlusses im Rahmen einer betrieblichen Umschulung. Nutzen Sie auch dieses Potenzial und bilden Sie Ihre eigene Fachkraft aus“, appelliert Bagger an die Unternehmen.

Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldeten Menschen (Arbeitslosengeld I) steigt im Januar um 877 Personen auf 4.106 (plus 27,2 Prozent). Der Anstieg fällt durch eine organisatorische Veränderung höher als üblich aus: Bestimmte Personengruppen werden seit Beginn des Jahres von der Agentur für Arbeit und nicht mehr vom Jobcenter betreut. Im Vergleich zum Januar 2015 sind 131 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen (plus 3,3 Prozent). Die Zahl der Unterbeschäftigten stieg gegenüber dem Vorjahr um 388 auf 4.996 (plus 8,4 Prozent). Im Vergleich zum Dezember stieg ihre Zahl um 908 oder 22,2 Prozent. Der Anstieg der Unterbeschäftigung beruht zum größten Teil auf der hohen Anzahl an geflüchteten Menschen, die an speziellen Integrations- und Qualifizierungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit teilnehmen.

Bei den Jobcentern sind im Januar 7.100 Menschen (Arbeitslosengeld II) arbeitslos gemeldet. Das sind 75 mehr als im Dezember (plus 1,1 Prozent) und 724 weniger als ein Jahr zuvor (minus 9,3 Prozent). Die Zahl der Unterbeschäftigten stieg gegenüber dem Vorjahr um 267 auf 10.059 (plus 2,7 Prozent). Im Vergleich zum Dezember sank die Zahl um 338 (minus 3,3 Prozent).
In der Stadt Neumünster sind
• im Januar 4.118 Menschen arbeitslos gemeldet 341 mehr als im Dezember (plus 9,0 Prozent) und 129 weniger als vor einem Jahr (minus 3,0 Prozent).
• Die Arbeitslosenquote beträgt im Januar 9,9 Prozent. Im Dezember lag sie bei 9,1 Prozent. Vor einem Jahr waren es 10,3 Prozent.
• Die Unterbeschäftigung stieg von Dezember auf Januar auf 5.269 (plus 178 oder 3,5 Prozent). Vor einem Jahr lag sie noch bei 5.241 (plus 28 oder 0,5 Prozent).
• Dem AGS wurden im Januar 253 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet drei weniger als im Dezember (minus 1,2 Prozent) und 29 oder 10,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.