Neumünster (em) In der Zeit vom 1. Oktober 2011 bis zum 30. September 2012 wurden im neuen Bezirk der Agentur für Arbeit Neumünster (Stadt Neumünster und Kreis Rendsburg-Eckernförde) 2.140 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das waren 49 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum (plus 2,3 Prozent). 79 Stellen blieben mit Abschluss des Berufsberatungsjahrs unbesetzt, davon rund ein Drittel aus dem Gastgewerbe.
Insgesamt 2.127 Jugendliche ließen sich von den Berufsberatern der Agentur für Arbeit Neumünster beraten und in Ausbildung vermitteln. Das waren 261 Bewerberinnen und Bewerber mehr als noch im Vorjahreszeitraum (plus 14,0 Prozent). Unversorgt waren zum Ende des Berufsberatungsjahres 2011/2012 noch 48. Das sind sogar vier weniger als im Jahr zuvor.
„Die Unternehmen der Region wissen um die Bedeutung der Ausbildung eigener Nachwuchskräfte zur Sicherung ihres Fachkräftebedarfs. Das zeigt die im Vergleich zum Vorjahr noch einmal gestiegene Zahl der uns gemeldeten Ausbildungsstellen. Besonders freue ich mich über die Trendumkehr bei den jugendlichen Bewerbern. Schülerinnen und Schüler wenden sich wieder häufiger an unsere Berufsberatungsfachleute. Wir haben damit unser Ziel, noch mehr Arbeitgeber und Jugendliche mit unserem vielfältigen Beratungs- und Dienstleistungsangebot zu unterstützen, erreicht“, zeigt sich Carsten Ludwig, Leiter der Agentur für Arbeit Neumünster, mit den aktuellen Zahlen zufrieden. „Für das neue Jahr bin ich zuversichtlich, dass diese positive Entwicklung weiter anhält.“ Die Zahl der unversorgten Bewerber ist leicht gesunken, obwohl sich die Zahl der Bewerber stark erhöht hat.
„Dies ist ein deutliches Signal, dass mittlerweile auch die vermeintlich schwächeren Bewerber bessere Chancen auf eine Ausbildungsstelle haben“, führt Jens-Peter Stahl, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Neumünster, aus. „Die Konkurrenz der Unternehmen untereinander um Nachwuchskräfte hat zugenommen. Ein Bewerber wird nicht mehr einfach aufgrund einzelner Schulnoten abgewiesen. Das Gesamtbild ist entscheidend“, so Stahl und ergänzt: „Im Rahmen unser Nachvermittlungsaktion für alle noch unversorgten Bewerber werden wir bis zum Jahresende sicher jedem ein Angebot unterbreiten können.“ Die gemeinsame Nachvermittlungsaktion mit Vertretern der Handwerks- und der Industrie- und Handelskammer hilft nicht nur den unversorgten Bewerbern, sondern zielt auch darauf, doch noch einen passenden Bewerber für eine noch nicht besetzte Ausbildungsstelle zu finden. Dies kann z. B. gelingen, wenn Personalverantwortliche bereit sind, von ihren Eingangsvoraussetzungen Abstriche zu machen.
„Auch vermeintlich schwächeren Kandidaten sollte noch öfter eine Chance gegeben werden. Eine schlechte Schulnote sagt bekanntlich nicht immer etwas zum Potenzial eines Bewerbers aus. Und wenn es in der Berufsschule doch einmal schwierig wird, hat die Agentur für Arbeit Unterstützungsangebote wie die ausbildungsbegleitenden Hilfen“, erläutert Stahl. Darüber können sich Auszubildende, die in der Berufsschule Probleme haben, an ihren Berufsberater wenden. Er organisiert eine Nachhilfe, die für den Auszubildenden und den Ausbildungsbetrieb kostenlos ist. „Unternehmen sollten alles tun, um ihre Ausbildungsstellen zu besetzen! Sind sie unsicher, ob ein Bewerber wirklich geeignet ist, bietet sich als gute Alternative ein Langzeitpraktikum an. Ihr Ansprechpartner im Arbeitgeberservice berät Sie gern“, empfiehlt Ludwig. Diese so genannte Einstiegsqualifizierung (EQ) dauert sechs bis zwölf Monate. Ein Taschengeld für den Bewerber und die Sozialversicherungsbeiträge übernimmt die Agentur für Arbeit. Besucht der Bewerber bereits während der EQ die Berufsschule und läuft es im Praktikum gut, kann die zurückgelegte Zeit auf die Ausbildungszeit angerechnet werden. Arbeitgeber, die ihre freien Ausbildungsstellen melden möchten, erreichen ihre Ansprechpartner im Arbeitgeberservice unter der Rufnummer 01801 - 66 44 66*. Die Berufsberatung bietet Schülern ein umfassendes Angebot. Berufsberater unterstützen sie bei der ersten grundlegenden beruflichen Orientierung. Dabei greifen sie auf bewährte und moderne Medien zurück. Gemeinsam mit den Schülern werden deren Stärken und Interessen herausgearbeitet, um so eine optimale Berufswahl zu unterstützen. Während der Sprechstunden in Schulen können die Schülerinnen und Schüler einfach vorbei schauen, um Fragen zu stellen. Bei Bedarf kann dann ein Termin für ein individuelles Beratungsgespräch vereinbart werden. Telefonisch gibt es einen Termin unter 01801 - 555 111*.
Eine besonders gute Möglichkeit, sich umfassend zu informieren: Arbeitgeberservice und Berufsberatung laden am Donnerstag, den 15. November 2012, von 10 bis 16 Uhr zur 3. Ausbildungsmesse „Betriebe hautnah“ in die Halle 4 der Holstenhallen in Neumünster ein. Schüler, gern in Begleitung ihrer Eltern, können dort bei rund 60 Arbeitgebern aus der Region viele verschiedene Ausbildungsberufe kennenlernen und mit Arbeitgebern und Auszubildenden ins Gespräch kommen. Dazu gibt es Aktionen rund um das Thema Bewerbung, Outfit und Vorstellungsgespräch.
*Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min