Neumünster (em) In einem feierlichen Akt bekamen am Freitag, 27. Januar 2023, 26 junge Elektroniker der Fachrichtung Energie-und Gebäudetechnik ihre Gesellenbriefe und Abschlusszeugnisse überreicht. Der Obermeister der Innung der Elektrohandwerke Segeberg sprach die Handwerker damit von ihren Ausbildungspflichten frei und erhob sie in den Gesellenstand.

Bevor Andreas Münster aber die Innungslade öffnete, um die Gesellenbriefe zu übergeben, demonstrierte er den rund 100 Gästen in der Tangstedter Mühle in Tangstedt zusammen mit dem Altgesellen Alexander Rothe alte Freisprechungstradition: Mucksmäuschen still war es im Saal, als der Altgeselle die Kerzen entzündete und der Obermeister die Handwerks-Tugenden der Ehrbarkeit, Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit kund tat und sie dabei mit je einem Hammerschlag begleitete.

„Mit dem Gesellenbrief halten Sie Ihre Zukunft tatsächlich in den Händen. Sie haben eine hervorragende Ausgangsbasis für Ihre berufliche Zukunft geschaffen“, gratulierte Andreas Münster. Er betonte die breite Vielfalt des „spannungsgeladenen“ Berufs: „Die Welt des Elektronikers ist in einem ständigen Wandel, kaum ein Handwerk ist so nah an den neuesten Entwicklungen beteiligt.“

Mit Hinblick auf die Herausforderung der Energiewende sagte der Elektromeister: „Häuser sollen nach Möglichkeit CO-2-neutral genutzt werden, neue Energiekonzepte mit regenerativer Stromerzeugung, die zunehmend dezentralisiert werden, benötigen Fachkräfte. Sie sind diejenigen, die die Zukunft mitgestalten.“ Er mahnte vor dem Hintergrund der rapiden techischen Entwicklung: „Bleiben Sie am Ball, sorgen Sie mit Ihren innovativen Ideen dafür, dass auch in Zukunft neue Produkte und Lösungen ihren Weg zu Ihren Kunden finden können.“

Der Obermeister sprach auch die Aufstiegschancen an: „Für den, der fleißig und zuverlässig seine Arbeit leistet, der bereit ist, immer weiter zu lernen, für den hat das Elektro-Handwerk tatsächlich goldenen Boden.“

Die Gesellen haben dreieinhalb Jahre bis zum Abschluss gelernt, einige haben bereits im Sommer ihre Prüfung nach drei Jahren vorgezogen. Die einzige Junggesellin war Lara Sophie Hauser aus Quickborn (Stefan Hauser Elektrotechnikermeister Quickborn). Ob sie den Familienbetrieb übernehme, sei noch nicht ausgemacht, erklärte die junge Handwerkerin.