Neumünster (em) Unter dem Motto „Wir lassen uns nicht abhängen! Wir lassen uns nicht hinhalten! Gleiches Geld für gleichwertige Arbeit!“ ruft der GEW-Kreisverband Neumünster zur Teilnahme an einer Protestkundgebung am Sonnabend, 14. März, in Neumünster aus Anlass des SPD-Landesparteitages auf.
Hintergrund für den Protest sind Pläne der Landesregierung zur zukünftigen Besoldung der Lehrkräfte. Deren Kernaussagen: Wer an der Grundschule unterrichtet, bleibt auch in den kommenden Jahrzehnten bei der Besoldungsstufe A 12 abgehängt, und zwar auch die neu ausgebildeten Lehrkräfte. Die für die übrigen Lehrkräfte übliche Besoldungsgruppe A 13 bleibt ihnen verwehrt. Wer als Grund- und Hauptschullehrkraft an einer Gemeinschaftsschule unterrichtet, wird zunächst weiter mit A 12 hingehalten.
„Das ist zutiefst ungerecht und in keiner Weise akzeptabel. Deshalb protestieren wir am kommenden Samstag beim Landesparteitag der Regierungspartei SPD“, sagte der GEW-Kreisvorsitzende Siegbert Schwab am 11. März bei einer Streikaktion von Lehrkräften in Neumünster. „Wir wollen den Sozialdemokraten deutlich machen: Es reicht nicht, den Slogan Gleiches Geld für gleiche Arbeit ins Wahlprogrammen zu schreiben! Er muss von einer SPD geführten Landesregierung auch umgesetzt werden!“
Besonders groß ist die Empörung bei den Lehrkräften an den Grundschulen. Ihnen bescheinigt die Landesregierung im Vergleich zu anderen Lehrkräften keine gleichwertige Arbeit zu leisten. Selbst wenn sie in Zukunft die unbestritten gleichwertige zehnsemestrige Ausbildung hinter sich haben werden, sollen sie weiterhin niedriger als die Lehrkräfte an den anderen Schularten besoldet werden. „Dieses Maß an Geringschätzung hätten wir nicht für möglich gehalten!“, sagte Siegbert Schwab. Auch für die bisherigen Grund- und Hauptschullehrkräften an den Gemeinschaftsschulen hat die Landesregierung aus Sicht der GEW keine Wertschätzung übrig. Obwohl sie teilweise seit Jahrzehnten erfolgreich dort unterrichteten, sollten sie sich erst in fünf bis acht Jahren „bewähren“ und „weiterqualifizieren“ bis auch sie, wie die neuen Lehrkräfte, die Chance auf A 13 bekommen. „Völlig inakzeptabel!“, meint dazu die GEW.