Die Synode des Ev.-Luth. Kirchenkreises Altholstein hat eine neue stellvertretende Vorsitzende. Die Neumünsteraner Pastorin Simone Bremer ist am Sonnabend (29.11.) mit großer Mehrheit in dieses Amt gewählt worden. Außerdem hat das Kirchenparlament in seiner Sitzung in Neumünster den Haushaltsplan für das Jahr 2026 verabschiedet. Er hat ein Gesamtvolumen von 34,3 Millionen Euro.
„Wir müssen im kommenden Jahr mit deutlich weniger Mitteln auskommen“, erklärte Matthias Gemmer. Er brachte für den Kirchenkreisrat den Haushaltsplan in die Synode ein und stellte klar: „Im Haushaltsplan gibt es keine Spielräume für Träume und Wünsche. Alle müssen mit im Schnitt 8,6 Prozent weniger Geld auskommen.“
Gemmer zeigte sich dennoch optimistisch, auch mit weniger Mitteln könne gute kirchliche Arbeit geleistet werden.
Um den Rückgang der Finanzen abzufedern, stimmte die Synode zu, im kommenden Jahr knapp 2,5 Millionen Euro aus den Rücklagen zu entnehmen. „Das ist ein kleiner Entlastungsschritt“, sagte Pastor Christian Sievers. Der Vorsitzende des Finanzausschusses forderte die Mitglieder der Synode auf, weitere Einsparmöglichkeiten in den Kirchengemeinden auszuloten. „Ich bin überzeugt, da geht noch was.“ Er ermutigte dazu, die bestehende Gestaltungsfreiheit zu nutzen - denn wenn man jetzt nicht selbst gestalte, würden später andere gestalten.
Hauptgrund für den Rückgang der Finanzen ist der Rückgang der Kirchenmitglieder. So gehören aktuell rund 20 Prozent weniger Menschen den Gemeinden des Ev.-Luth. Kirchenkreises Altholstein an als noch vor zehn Jahren.
Dennoch - darin waren sich alle Anwesenden einig - müsse die Kirche weiterhin eine wichtige Stimme in der Gesellschaft bleiben. In diesem Zusammenhang beriet die Synode in Neumünster auch über eine gemeinsame Haltung im Schwangerschaftskonflikt. Diskutiert wurde ein erstes Papier, das eine offene, unterstützende und nicht verurteilende Haltung gegenüber betroffenen Paaren und Frauen betont. Verschiedene Änderungsvorschläge sollen nun eingearbeitet werden, bevor sich das Kirchenparlament im Februar erneut mit dem Thema befasst.
Dem Einsatz der Kirche für die Demokratie stärkte auf der Sitzung in Neumünster Pröpstin Almut Witt den Rücken. In ihrem Bericht aus dem Kirchenkreisrat informierte sie die Synode, dass konkret eine Pastorin und ein Pastor in Altholstein von Mitgliedern der AfD angegriffen werden - in Briefen und in sozialen Medien, bis hin zu Morddrohungen. Das habe ein Maß erreicht, das sie sich bis vor kurzem nicht habe vorstellen können. Witt machte unmissverständlich klar: „Natürlich wird hier Anzeige erstattet, und natürlich werden sowohl die Pastorin als auch der Pastor in dieser Situation von uns begleitet. Aber es wird auch deutlich, dass eine Partei hier ihr wahres Gesicht zeigt.“
Foto: Gratulation für Pastorin Simone Bremer (rechts): Sie leitet nun gemeinsam mit Inga Asmussen (links) und Prof. Dr. Jutta Lüttges (nicht auf dem Foto) die Synode des Kirchenkreises Altholstein.
