Neumünster (em) Auf einer von interessiertem Publikum besuchten Veranstaltung der Frauen Union und des Evangelischen Arbeitskreises zum Thema „Tagesklinik Sterntaler für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie“ begrüßte die Vorsitzende Sighild Klamt die beiden Referentinnen Frau Christin Frehse, Leiterin der Tagesklinik und Frau Christina Ahrendt, Leiterin der Schulklinik und Wichernschule.

Beide berichteten über ihre Arbeit in der Tagesklinik, deren Gründung im November 2005 von der Ratsversammlung Neumünster beschlossen wurde und bald darauf mit ihrer Arbeit begann, so dass sie heute auf eine achtjährige Erfahrung zurückblicken kann. Die Beschulung der Tageskliniken für Kinder und Jugendliche in Deutschland geht auf einen Kultusministerkonferenzbeschluss vom 20. Mai 1998 zurück mit den „ Empfehlungen zum Förderschwerpunkt Unterricht kranker Schülerinnen und Schüler“. In Schleswig-Holstein und Hamburg gibt es bis heute 13 Tageskliniken, die in jährlichen Treffen engen Kontakt halten. Wenn die Betreuung der Kinder mit psychischen Problemen durch ambulante Psychotherapie von Kinderpsychiatern/ -psychiaterinnen, Kinder- und Jugendlichen Therapeuten/Therapeutin oder Beratung durch Kinderärzte nicht mehr ausreicht, können sich die Eltern an die Tagesklinik wenden. Sie verfügt über zwölf Plätze und nimmt Kinder von 5 bis 12 Jahren aus Neumünster und seiner unmittelbaren Umgebung auf.

Die tagesklinische Behandlung ermöglicht eine intensive therapeutische und pädagogische Betreuung, wobei das Kind zuhause bei der Familie bleiben kann. Die schulische Betreuung findet in kleinen Lerngruppen mit zwei Lehren pro Gruppe statt in enger Kooperation mit den Heimatschulen. Die Schule beginnt um 7.20 Uhr und endet um 16 Uhr, wobei die Klinik erwartet , dass eine feste Bezugsperson, am besten Vater oder Mutter wenigstens einmal am Tag persönlich ihr Kind bringt oder abholt, um so täglich mit den Eltern Kontakt zu halten. Denn auf eine Mitarbeit der Eltern wird großer Wert gelegt, um ihre Erziehungskompetenz zu stärken. Deswegen erwartet die Tagesklinik von den Eltern die regelmäßige Teilnahme an Elterngesprächen, an einer vierzehntägig stattfindenden Eltern-Kindgruppe und an zusätzlich vereinbarten Terminen.