Neumünster (em) Renoviert, umgestaltet und jetzt ganz offiziell ökumenisch die Jona-Kapelle im Neumünsteraner Friedrich-Ebert-Krankenhaus (FEK) erstrahlt in neuem Glanz. Mit einem Gottesdienst am Mittwoch, 13. Juni, haben Krankenhaus- und Kirchenvertreter sowie rund 60 Gäste die Neueinweihung gefeiert.

Die sechs Fenster in dunkel-, hellblau und milchigweiß bilden neben dem Altar das neue Herzstück des Raums. Gestaltet vom Glaskünstler Andreas Wolff aus Berlin wurden sie zum Teil mundgeblasen und alle mit Airbrush-Technik bearbeitet. Sie zeigen Figuren, die sich aus einem schäumenden Wasser erheben, vielleicht kämpfend, vielleicht aus Freude, auf jeden Fall in Bewegung. Der Bezug zu Jona, der in der Bibel von einem Wal zunächst verschluckt und wieder ausgespuckt wird, war für Propst Kurt Riecke vom Ev.-Luth. Kirchenkreis Altholstein von Anfang an klar. Doch er sah noch mehr: „Die Figur versinkt und bricht dann aus dem Dunkel, durch die hellblauen Einlassungen ist da auch Hoffnung“, erklärte er im Gottesdienst. „Das Motiv geht damit besonders auf die Situation von Menschen im Krankenhaus ein.“

Die Kosten für Fenster und die Einrichtung des Raumes in Höhe von rund 17.000 Euro teilte sich der Kirchenkreis mit dem Erzbistum Hamburg und der Nordkirche. Auch Kleinspenden flossen in das Projekt, das FEK übernahm für rund 23.000 Euro die Erneuerung des Fußbodens und der Lichtanlage.

Den drei Seelsorgern des FEK, Pastorin Sabine Buck, Diakon Peter Hansen (beide evangelisch) und der katholischen Gemeindereferentin Elisabeth Pott war die Erleichterung anzumerken, dass die Bauarbeiten nun abgeschlossen sind. „Das hat langen Atem gekostet“, sagte Buck bei der Einweihungsfeier. Sie erinnere sich lebhaft an die fast vierjährige Bauphase inklusive Planung, Wasserschaden und Fehlmessungen.

Die Jona-Kapelle wurde 1995 als evangelische Kapelle in der Klinik eröffnet, das ändert sich nun. „Bisher waren wir sehr gern gesehene Gäste, jetzt ist die Kapelle offiziell ökumenisch“, erklärte Elisabeth Pott. Die katholische Gemeindereferentin selbst wechselt nach 14 Jahren nach Schleswig und lobte rückblickend die „wirklich ganz wunderbare Zusammenarbeit.“
Dies bestätigte auch FEK Geschäftsführer Alfred von Dollen in seinem Grußwort. Obwohl das FEK zu 100 Prozent der Stadt Neumünster gehöre, freue er sich über den Einsatz der Kirche für die Menschen im Haus. Ein bisschen neidisch sei er auch. Von Dollen erklärte schmunzelnd: „Wir Manager arbeiten lange und hart an Leitbildern für unsere Kliniken, Sie haben ein solches Leitbild seit 2000 Jahren!“

Gottesdienste in der Jona-Kapelle finden regelmäßig jeden 1. und 3. Sonntag um 10.30 Uhr statt. Außer den Einzelgesprächen bieten die Seelsorger auch Gruppenarbeit an, z.B. für Trauernde. Pro Jahr nimmt das Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster mehr als 24.000 Menschen stationär auf.

Foto: Endlich Wiedereinweihung: (von links) Künstler Andreas Wolff, Diakon Peter Hansen, Pastorin Susanne Buck, Gemeindereferentin Elisabeth Pott, Propst Kurt Riecke, Alfred von Dollen, Pastoralreferent Jan Geldern