Neumünster (em) Ihre Zusammenarbeit noch weiter verbessern und auf eine schriftlich gesicherte Basis stellen wollen die Kreishandwerkerschaft Mittelholstein und die drei Regionalen Berufsbildungszentren der Stadt Neumünster. Dazu trafen sich am Dienstag, 21. Januar Kreishandwerksmeister Michael Kahl und Geschäftsführer Carsten Bruhn (Kreishandwerkerschaft Mittelholstein) sowie die Schulleiter Andreas Bitzer (Walther-Lehmkuhl-Schule), Olaf Hirt (Theodor-Litt-Schule) und Jörg Leppin (Elly-Heuss-Knapp-Schule).

Schon jetzt arbeiten die drei Regionalen Bildungszentren (RBZ) eng in verschiedenen Projekten mit dem Handwerk zusammen, ob auf Ausbildungsmessen oder bei Schülerbesuchen in Betrieben. Doch bei allem Erfolg handelte es sich bisher immer um Einzelmaßnahmen, bilateral abgesprochen, oft auch vom Engagement einzelner Akteure abhängig. „Wir haben die Aufgabe, ungeprägten Jugendlichen eine echte Chance zu geben und auch andere Berufe kennenzulernen“, sagt Andreas Bitzer (WLS), „Das ist eine echte Win-Win-Situation, denn so haben auch die Betriebe die Möglichkeit im direkten Kontakt neue Mitarbeiter zu gewinnen.“ Olaf Hirt von der TLS pflichtet ihm bei: „Hier und heute wächst zusammen, was zusammen gehört. Wir wollen die jungen Leute ausbildungsreif machen und in die Praxis führen.“

Jörg Leppien, Leiter der EHKS, freut sich über die große Flexibilität, die man in diesem Bereich genieße: „Wir können an den Schulen schon mal vorselektieren, herausfinden, wer sich für welchen Bereich interessiert und geeignet ist und dann von eintägigen bis zu wochenlangen Praktika in den Betrieben alles vermitteln.“ Das ist auch für Carsten Bruhn von der Kreishandwerkerschaft das große Ziel. „Wir fragen regelmäßig unsere Mitgliedsbetriebe ab, wer zur Zeit Praktikanten aufnehmen kann“, berichtet er. „Wir organisieren zum Beispiel Lehrstellenrallyes. Bei dieser „Handwerkerrundreise“ lernen die Schüler/innen unterschiedliche Gewerke kennen und können praktische Dinge ausprobieren, wie z.B. Löten, Sägen oder Steckverbindungen bauen. Wir wollen unsere Betriebe und deren Auszubildenden mit Schüler/innen in den direkten Kontakt zu bringen“, so Bruhn.

Auch im Ausbildungszentrum Bau in der Wasbeker Straße haben die Jugendlichen die Möglichkeit das Handwerk in der Praxis kennenzulernen. Etwa 500 Schüler gehören laut Angabe der drei RBZ-Leiter zu dem Kreis, der von der neuen Vereinbarung profitieren wird. Und das wiederum freut Carsten Bruhn und seine Stellvertreterin Ulrike Petter von der Kreishandwerkerschaft: „Zur Zeit haben wir noch positive Ausbildungszahlen, aber, wenn man sich die Alterspyramide anschaut, werden in den nächsten Jahren viele Fachkräfte in Rente gehen.“ Um hier möglichst viele junge Leute in die Fachausbildung zu bekommen, sei die Kooperationsvereinbarung mit den Neumünsteraner Regionalen Bildungszentren der richtige Weg.

Foto: Im Ausbildungszentrum Bau leisteten die Kooperationspartner Carsten Bruhn (Kreishandwerkerschaft), Andreas Bitzer (WLS), Olaf Hirt (TLS), Jörg Leppin (EHKS) und Kreishandwerksmeister Michael Kahl (v.li.) die Unterschrift unter die Vereinbarung.