Neumünster (em) In den letzten Wochen wurde in der vhs viel musiziert, gefilmt, Deutsch gelernt, Theater gespielt, kreativ gestaltet oder sich über den Deutsche Ausbildungsmarkt informiert. Zum dritten Mal fand unter der Federführung der Volkshochschule der talentCAMPus statt. In insgesamt vier Projekten des Ferienbildungsprogramms „“Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“, das speziell für Jugendliche mit Migrationshintergrund von der Bundesregierung aufgelegt wurde, hatten sie die Möglichkeit positive Lernerfahrungen zu sammeln und ihre eigenen Kompetenzen zu erweitern.
Die Projektergebnisse wurden nun im Rahmen einer kleinen Präsentation der Öffentlichkeit vorgestellt. „Wir hatten in der Band eine tolle und disziplinierte Arbeitsatmosphäre, alle Jungs haben sich fantastisch in das Bandprojekt eingebracht. Das Ergebnis hat man heute Abend hören können“, berichtete Andreas Kangarlou, Musikdozent und Musiker, nach dem Liveauftritt seiner Projektgruppe, insgesamt zehn jugendliche Migranten, die ohne Begleitung ihrer Eltern sich in Deutschland befinden und in betreuten Wohngruppen in Neumünster untergebracht sind.
An fünf Tagen wurde in den Vormittagsstunden fleißig die deutsche Sprache gebüffelt, nachmittags mit Musiker Kankarlou fleißig an drei Rockklassikern geprobt. Die besondere Herausforderung hier bei, für die Jugendlichen genauso wie für Kangarlou: keiner der Jugendlichen hat jemals ein Instrument gespielt. Doch auf solche Fälle ist der Musikpädagoge spezialisiert. Keyboardtasten werden mit Filzstift beschriftet, das Schlagzeug unter mehreren aufgeteilt, tief wurde in die Trickkiste gegriffen. Das Ergebnis wurde von den Zuschauern begeistert aufgenommen, tosender Applaus war der Lohn. „Es ist toll zu sehen, wie sich die Jugendlichen in so kurzer Zeit entwickeln konnten und es zu solchen Ergebnissen kommt.“, berichtet Marianne Harms, stellvertretende Leiterin der Volkshochschule und Projektleiterin. Ebenso mit Beifall bedacht wurden auch die kurzen Filme, die in einem anderen Projekt entstanden sind und an diesem Abend ebenfalls zur Uraufführung kamen.
„Mein Leben gestalten“ war das Rahmenthema, mit dem sich eine weitere Gruppe von jugendlichen Flüchtlingen beschäftigt hat. Mal leise und sensibel, mal lauter und dynamisch wurde der Arbeitsauftrag, sich und sein Leben zu porträtieren, filmisch mit Handy, Computer und Software umgesetzt. „Die Jugendlichen haben sehr hart gearbeitet. Ich freue mich über die kreativen Ergebnisse dieses Projektes“, schildert Detlef Knell, der die Jugendlichen eine Woche lang nachmittags mit seinem Fachwissen unterstützt hat. An den Vormittagen wurden im Projekt die eigenen Stärken und Schwächen erkundet und Informationen über Anforderungen des hiesigen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt erarbeitet. „Es ist schön zu sehen, dass das Konzept aufgeht. Man konnte zusehen wie im Verlauf der einzelnen Projekte die Jugendlichen an Selbstvertrauen gewannen und sich weiter entwickelt haben. Ich bin schon gespannt auf den nächsten talentCAMPus!“, berichtet Marianne Harms noch abschließend.