Neumünster (em) Auf Antrag der Gewerkschaft ver.di und mit einer deutlichen Mehrheit, bei nur einer Enthaltung, hat der Gründungskongress des DGB-Stadtverbandes Neumünster am letzten Donnerstag die Politik dazu aufgerufen, dem geplanten Einkaufszentrum im Sagerviertel eine klare Absage zu erteilen.

Ausdrücklich wenden sich die Gewerkschafter/-innen gegen die mit „öffentlichen Mitteln geförderte Verdrängung der Arbeitsplätze in den alt eingesessenen Einzelhandelsbetrieben durch ein Einkaufszentrum, das vorrangig auf Niedriglohn und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse setzt.“

Vor diesem Hintergrund erinnert die verdi-Bezirksgeschäftsführerin Sabine-Almut Auerbach daran, dass die Bürgerinitiative Großflecken ihren Ursprung in einem gewerkschaftlichen Arbeitskreis findet und sie erinnert die Parteien an die von den Gewerkschaften organisierte Kandidaten/-innenvorstellung zur Landtagswahl am 03. April 2012. Dort waren die Kandidaten/-innen gefragt worden, ob sie den Plänen für ein Einkaufszentrum im Sagerviertel eine klare Absage erteilen würden, sofern die damals noch unveröffentlichte Verträglichkeitsanalyse eine erhebliche Gefahr für die Innenstadtgeschäfte und Karstadt vorhersagen würde.

Alle Teilnehmer/-innen, mit Ausnahme des CDU-Politikers Torsten Geerdts, haben diese Frage damals mit einem eindeutigen „Ja“ beantwortet. Die Verträglichkeitsanalyse liegt mittlerweile vor und lässt kaum einen Zweifel an einer Gefährdung von Geschäften in der Innenstadt, wie auch von Karstadt, durch den Bau des ECE-Centers. „ver.di geht vom Bestand der Zusagen an die Beschäftigten der betroffenen Unternehmen aus, dass sich SPD, FDP, Grüne und BfB bei den bevorstehenden Beratungen in den Fachausschüssen und in der Ratsversammlung für die Sicherung der wirtschaftlichen Existenz einer Vielzahl von Mitarbeitern/innen einsetzen werden und sie den vorgelegten Plänen für das Einkaufszentrum im Sagerviertel, wie angekündigt, deutlich widersprechen werden“, so die Gewerkschafterin.

Vorrangig müssen sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse in dieser Stadt gesichert werden, um eine Existenz der arbeitenden Menschen, unabhängig von Dritten, zu erhalten.