Kiel/Neumünster (em) Die Zahlen sind alarmierend: Der 2014er Studie der Kieler HWB Unternehmensberatung GmbH zufolge stehen in Schleswig-Holstein in den kommenden zehn Jahren 7.000 Unternehmen zur Nachfolge an. Dahinter stehen insgesamt 220.000 Stellen und ein Umsatz in Höhe von 35 Milliarden Euro.
„Wenn diese Unternehmensnachfolgen nicht gelingen, verliert unser Bundesland nicht nur Arbeitsplätze. Ganze Wertschöpfungsketten brechen weg, da eingespielte Teams in den Unternehmen auseinander gerissen werden. Weiterhin besteht die Gefahr eines Ausverkaufs von mittelständischem Know-how durch den Verkauf an internationale Konzerne“, sagt Friederike C. Kühn, Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein.
Um die IHK-Mitglieder im Land zu motivieren, sich frühzeitig mit dem Thema Unternehmensnachfolge auseinander zu setzen, bieten die drei IHKs monatlich regionale, vertrauliche und kostenfreie „Stabwechsel-Gespräche“ im Stundentakt an, um den Übergebenden zielgerichtet und individuell zu beraten. Neu hinzu kommt ab Juli 2015 eine landesweite nicht-öffentliche IHK-Unternehmensnachfolgedatenbank, deren Daten sich aus den Stabwechselgesprächen speisen. Zugang zu dieser Datenbank haben nur sechs IHK-Fachberater. Damit ist ein Höchstmaß an Vertraulichkeit bei diesem sensiblen Thema gewährleistet.
Der Eintrag in der IHKNachfolgedatenbank ist kostenfrei. Zusätzlich enthält das Portal Profile von Übernahmeinteressenten, die sich bei den IHKs im Land vorgestellt haben. Ziel des neuen Angebotes ist es, systematisch Übergeber und Übernehmer landesweit zusammenzubringen. So könnten zukünftig ein abgebendes Unternehmen im Kreis Stormarn und ein Nachfolger in Nordfriesland oder Plön zusammenfinden, die zuvor vielleicht noch gar nicht voneinander wussten.