Neumünster (em) Wie schütze ich mich vor Wohnungseinbrechern? Mit welchen Methoden kann ich mein Haus sicher machen? Rund um das Thema „Einbruchschutz“ gab es Anregungen durch den Bund der Steuerzahler (BdSt) Bezirksverband Neumünster/Segeberg bei einer Veranstaltung gemeinsam mit der Polizeidirektion Segeberg.

Polizeihauptkommissar Jürgen Schlichting rät, viele Bausteine anzuwenden, um sich sicher zu fühlen. Meist sind es Gelegenheitstäter, die innerhalb von Sekunden Fenster und Türen aufhebeln. Diese wollen in fünf bis sieben Minuten mit der Beute unerkannt verschwinden und keinen Bewohnerkontakt.

Wohnungseinbrüche haben zwar in der dunklen Jahreszeit Hochkonjunktur, die Gefährdung ist jedoch zunehmend ganzjährig. Tagsüber zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit sind Einbrecher aktiv und nutzen die Abwesenheit der Bewohner aus. „Gekippte Fenster sind offene Fenster“, betont Präventionsberater Schlichting. Auch die Haustür soll möglichst zweifach abgeschlossen sein, auch wenn Haus oder Wohnung nur kurz verlassen werden. Der Haustürschlüssel gehört nicht unter die Fußmatte oder ein sonstiges Versteck im Außenbereich, Einbrecher finden das Versteck.

Mechanische Sicherungseinrichtungen zum Nachrüsten helfen Einbrüche zu verhindern. Drei Zusatzriegel für ein Fenster oder vier für eine Tür hemmen den Täter. Pilzköpfe statt Rollzapfen schützen gegen Aufhebeln. Stabile abschließbare Griffe machen den Einbruch schwerer. Bei Türen ist auf starke Schließbleche und abgedeckte Schließzylinder zu achten. Hinterhaken und Querriegelschlösser machen Eingangstüren sicherer. Schlichting rät, die Vorteile von mechanischer Sicherungstechnik und elektronischer Überwachungstechnik abgestimmt zu nutzen: Frühe Alarmauslösung, wenn Täter noch draußen ist, mechanischer Widerstand um Täter noch eine Zeit lang draußen zu halten und Gewinnung von Interventionszeit.

Hinweise auf Abwesenheit wie z.B. Urlaub sollen vermieden werden. Volle Briefkästen oder Tag und Nacht geschlossene Rollläden sind eindeutige Botschaften. Nachbarn oder Familienmitglieder sollten sich in der Abwesenheit kümmern. Nicht zu unterschätzen sind selbstgepostete Nachrichten in diversen Sozialen Netzwerken über den Urlaub. Hierüber freut sich nicht nur die eigene -„Fangemeinde“ - so mancher Einbrecher fühlt sich dadurch geradezu eingeladen. Auch die Abwesenheitsnachricht auf dem Anrufbeantworter oder in der Mailbox könnte als Einladung fehlverstanden werden. BdSt-Bezirksvorsitzender Hans-Peter Küchenmeister rät, bei Nachrüstungen oder Neuinstallationen keine Billiglösungen einzusetzen, sondern Fachfirmen zu beauftragen und sich über eine Förderung aus KFW-Mitteln zu informieren.