Neumünster (em) Die Sparkasse Südholstein blickt zufrieden auf das Geschäftsjahr 2023. Getragen vom Zinsniveau und einer soliden Geschäftspolitik steigerte sie ihr operatives Ergebnis und schaffte sich eine starke Basis für die Finanzierungsaufgaben der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation in der Region. Digitali-sierung, Nachhaltigkeit, Demographischer Wandel und nicht zuletzt die zunehmende Regulatorik erfordern umfangreiche Investitionen, um am Markt langfristig erfolgreich zu bleiben.
„2023 war vor dem Hintergrund des Zinsanstiegs und des Marktumfelds für die gesamte Branche ein Ausnahmejahr. Nach langen Jahren der Null- und Negativ-zinsen schaffte die Zinswende eine gute Basis, um uns für die vor uns liegenden Aufgaben zu rüsten. Der Effekt ebbt schon wieder ab. Dennoch sehen wir in den kommenden Jahren weiterhin gute Ergebnisse, die es uns ermöglichen, unser digitales Angebot sowie die persönliche Beratung weiter auszubauen, den regionalen Mittelstand bei der Bewältigung der nachhaltigen Transformation zu begleiten und unser Engagement für die Region zu stärken“, erklärte Eduard Schlett, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Südholstein, bei der Bilanz-Pressekonferenz, durch die er zusammen mit seinem Stellvertreter Martin Deertz führte.
Bilanzsumme mit rund 6,8 Milliarden Euro knapp über Vorjahresniveau
Die Sparkasse Südholstein erzielte 2023 Erträge in Höhe von rund 211,7 Millionen Euro. Das sind rund 57,8 Millionen / 37,6 % mehr als 2022. Der Zinsüberschuss stieg um 56,4 Millionen / 51,9 % auf 165 Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss stieg um 1,4 Millionen Euro / 3,1 % auf rund 46,2 Millionen Euro. Dank der guten Ertragslage konnte die Sparkasse - mit Blick auf die künftigen Herausforderungen in der Begleitung des regionalen Mittelstandes - ihre Vorsorgereserven um 64,2 Millionen Euro stärken.
Die Bilanzsumme lag 2023 mit einem leichten Plus von 24,9 Millionen (0,4 %) auf rund 6,8 Milliarden Euro knapp über dem Vorjahresniveau. Der Gesamtbestand der Kredite an Kunden in der Sparkasse sank leicht um 45,4 Millionen Euro / 0,9 % auf 5,2 Milliarden Euro. Der Rückgang ist vor allem auf eine Abnahme der Kredite an Privatpersonen zurückzuführen (- 62,5 Millionen Euro). Insbesondere die Nachfrage nach privaten Wohnungsbaufinanzierungen ging im 2. Halbjahr 2023 deutlich zurück. Insgesamt wurden mit 102,1 Millionen Euro 42 % weniger an privaten Wohnungsbaukrediten neu vergeben als 2022 (242,7 Millionen Euro).
Die Kredite an Unternehmen und Selbstständige stiegen hingegen um 14,7 Millionen Euro auf insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro. Auch in Zukunft gehört es zu den wesentlichen Aufgaben der Sparkasse, dank eines guten Jahresergebnisses die notwendige Ausstattung beim Eigenkapital zu erreichen, um die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Kreditvergabe zu erfüllen – insbesondere zur Unterstützung der regionalen Firmen.
„Mit unserer Kreditvergabe vor Ort schaffen wir die Voraussetzung für wichtige Investitionen. Nachhaltigkeit, Klimawandel, Energiekosten – diese Begriffe be-schreiben wesentliche Herausforderungen der Gesellschaft und insbesondere auch der Unternehmen. Ihr nachhaltiger Transformationsprozess erfordert systematisches und strategisches Vorgehen sowie einen Partner, der mit Rat und Tat zur Seite steht. Diese Rolle übernimmt die Sparkasse“, betonte Martin Deertz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vertriebsvorstand der Sparkasse.
Bei den Kundeneinlagen verzeichnete die Sparkasse eine Steigerung um 64,2 Millionen Euro / 1,2 % auf insgesamt 5,3 Milliarden Euro. Der Anstieg resultiert vorrangig aus den Termingeldern, insbesondere Festgeld-Anlagen mit längerfristiger Laufzeit und höherer Verzinsung als täglich fällige Einlagen (+190,3 Millionen Euro).
Das attraktive Marktumfeld führte auch zu hohen Absätzen bei Wertpapieren. Die Zahl der Wertpapier-Depots bei der Sparkasse wuchs um rd. 1.700 auf ins-gesamt 30.250, das abgesetzte Volumen um 14 % auf ca. 400 Millionen Euro. Außerdem erfreuten sich Deka-Fondssparpläne für den regelmäßige Vermögensaufbau mit Investmentfonds großer Beliebtheit.
Martin Deertz: „Unsere Kunden haben sich klug verhalten und ihre Einlagen deutlich umgeschichtet: von Sichteinlagen und klassischen Spareinlagen in höher verzinste Einlagen. Hierfür haben wir unseren Kunden umfassende Angebote gemacht und sie ebenfalls von der Zinswende profitieren lassen. Mit Tagesgeldern kann man der Inflation nicht hinterhersparen. Zu jedem Zeitpunkt war es besser, umsichtig in mittel- bis langfristige Anlagen zu investieren.“
Wachstum bei Girokonten, Online-Banking und kontaktlosen Zahlungen
Besonders erfreulich ist auch der Anstieg der Privatgirokonten auf insgesamt 143.700 (Vorjahr: 140.200). 2023 hat die Sparkasse rund 10.700 neue Girokonto-Kunden für sich begeistern können, darunter viele junge Menschen, die die Kombination aus umfassenden digitalen Möglichkeiten und der persönlichen Beratung vor Ort ebenfalls zu schätzen wissen.
Zur Beliebtheit der Sparkassen-Girokonten beim Nachwuchs trägt auch das „mitwachsende Girokonto“ bei, das die Sparkasse seit Herbst 2023 anbietet. Es kann quasi von Geburt an ein Leben lang mit derselben Kontonummer genutzt werden. Passend zum Alter des Kontoinhabers entwickelt es sich von einem reinen Ansparkonto für Taschengeld hin zu einem vollumfänglichen Girokonto. Das Konto ist kostenlos für Kinder, Schüler, Studenten, Auszubildende, freiwillig Wehrdienst- und Bundesfreiwilligendienstleistende bis zum Alter von 26 Jahren und bietet eine Guthabenverzinsung. Darüber hinaus ist eine kostenlose Online-Nachhilfe für Schüler inklusive.
Die Zahl der Nutzer von Online- und Mobile-Banking wuchs auch 2023 ungebremst weiter. Bei der Sparkasse Südholstein kamen 6500 Kunden hinzu. Insgesamt sind es rund 82 % (118.000) der rund 143.700 Privatgirokonto-Inhaber. Auch die Sparkassen-App, die 2023 wiederholt als beste Banking-App bewertet wurde, erfreute sich zunehmender Beliebtheit: 66.000 Kunden nutzen die Sparkassen-App für den mobilen Zugang (2022: 54.000).
Auch die Transaktionen per Giro- und Kreditkarte wuchsen 2023 weiter an. Nahezu 21 Millionen mal nutzten Kunden der Sparkasse Südholstein ihre Giro- oder Kreditkarte zum Bezahlen (2022: 18 Millionen). Dabei ist die Girocard mit einem Anteil von 92 % aller Zahlungen weiterhin das beliebteste Zahlungsmittel. Rund 75 % der Zahlungen werden kontaktlos durchgeführt, zunehmend auch mit Handy oder Uhr, dem sogenannten Mobile Payment.
Nachhaltigkeit auch im Fokus des gesellschaftlichen Engagements
2023 haben die Sparkasse Südholstein und ihre Stiftung ihr gesellschaftliches Engagement durch Spenden und Sponsoring weiter ausgebaut. Insgesamt wurden Mittel in Höhe von 590.000 EUR vergeben (Vorjahr 560.000) und damit rund 430 ehrenamtliche Projekte in der Region gefördert. Das Thema Nachhaltigkeit spielt dabei eine zunehmend große Rolle. Die Sparkasse und ihre Stiftung fühlen sich den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (17 Sustainable Development Goals - abgekürzt: SDGs) verpflichtet. Um diese Ziele zu erreichen und das nachhaltige Handeln der Menschen in der Region zu unterstützen, werden besonders diejenigen Maßnahmen gefördert, die einen Beitrag dazu leisten.
• Beispielhaft dafür ist die Vergabe von rund 800 gebrauchten iPads der Sparkasse an 28 Bildungseinrichtungen im Geschäftsgebiet. Dabei handelt es sich um Geräte, die die Mitarbeiter:innen der Sparkasse in den vergangenen Jahren für ihre Arbeit genutzt haben, zum Beispiel für Video-Konferenzen und Online-Beratungen mit Kund:innen. Durch diesen verantwortungsbewussten und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen wird den Geräten ein ‚zweites Leben‘ gegeben und gleichzeitig die Digitalisierung des Unterrichts gefördert.
• Ein besonderer Schwerpunkt war zudem eine groß angelegte Hilfsaktion „mit Geld, Herz und Hand“ für die Tafeln im Geschäftsgebiet der Sparkasse Südholstein. Zusammen haben die Sparkasse und ihre Stiftung die acht Tafeleinrichtungen (Neumünster inkl. Kindertafel, Bad Segeberg, Pinneberg, Norderstedt, Kaltenkirchen, Bad Bramstedt, Uetersen und Schenefeld) mit insgesamt 50.000 Euro gefördert. Gleichzeitig wurden auch die Mitarbeitenden der Sparkasse aufgerufen mitzumachen und bei der Beschaffung und Ausgabe der Lebensmittel mit anzupacken. Rund fünfzig Kolleginnen und Kollegen haben sich bereiterklärt, bei der Tafel-Hilfsaktion ehrenamtlich mitzuwirken. Hierfür wurden sie für bis zu drei Stunden freigestellt, sprich: der ehrenamtliche Einsatz war Arbeitszeit.
2024 weitet die Sparkasse die Förderung des Ehrenamten unter ihren Mitarbeitenden aus: Ab sofort können sie sich für bis zu zwei Tage im Jahr für ehrenamtliche Tätigkeiten im Geschäftsgebiet freistellen lassen.
Neuer Hauptsitz: Mitarbeitende gestalten moderne Arbeitsplätze mit
Richtfest des neuen Hauptsitzes der Sparkasse in Neumünster: Nach den um-fangreichen Umbauarbeiten des ehemaligen Karstadt-Warenhauses, dessen teil-weisem Abbruch, Entkernung und Sanierung, konnte die Sparkasse am 6. Juni 2024 den Abschluss der Rohbauarbeiten feiern. Mitten in der Innenstadt entsteht ein modernes Dienstleistungszentrum, das außer dem neuen Hauptsitz der Spar-kasse auch die neue Stadtbücherei beherbergen wird. Gemeinsam soll ein neuer Ort der Begegnung im Herzen Neumünsters geschaffen werden, der die Innenstadt belebt. Zusammen mit einem gastronomischen Angebot wird den Uferanlagen am SchwaleTeich neue Attraktivität verliehen. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant.
Der neue Hauptsitz der Sparkasse wird moderne Arbeitsplätze und innovative Bürokonzepte bieten, die eine dynamische und kreative Arbeitsumgebung fördern. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit soll vereinfacht, Teams zusammen-gebracht und dabei neueste Technologie genutzt werden. Dazu werden Mitarbeitende aus verschiedenen Abteilungen in den Entstehungsprozess eingebunden.
Damit die Mitarbeitenden ihre neuen Arbeitsplätze aktiv mitgestalten können, hat sich die Sparkasse wenige Hundert Meter von der Baustelle entfernt eine Testfläche, ein sogenanntes Mock Up, eingerichtet. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bezeichnet z.B. ein Anschauungsmodell, das genutzt wird, um Design und Funktionen eines geplanten Produktes zu demonstrieren. Auf der Modellfläche testen die Mitarbeitenden Arbeitsplatzsituationen, Mobiliar und Technik, um eine passende Auswahl für die spätere Einrichtung des Hauptsitzes zu treffen.
„Das Thema Arbeitgeberattraktivität wird in Zeiten des demografischen Wandels immer bedeutender. Wir wollen für unsere Mitarbeitenden ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem sie sich wohlfühlen, das zukunftsorientiert ist und zugleich un-sere Verbundenheit mit der Region zum Ausdruck bringt. Mit der neuen Spar-kasse am Großflecken legen wir den Grundstein für weiteres Wachstum – zum Wohle der Region. Denn unser Erfolg kommt immer auch der Region zugute“, betont Eduard Schlett.
Konsequente Ausrichtung auf Bedürfnisse von Kunden und Region
Die konsequente Ausrichtung auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse, Digitalisierung und Nachhaltigkeit bleiben auch 2024 die übergeordneten Themen im Kundengeschäft der Sparkasse Südholstein. Dabei gilt es, die traditionellen Werte des Sparkassenwesens in die zunehmend digitale Welt zu übertragen. Einfaches Banking kombiniert mit einer hochwertigen persönlichen Beratung und einem Netzwerk, das die Kunden und die Region in ihren Bedürfnissen weiter-bringt – diesen werteorientierten Dreiklang will die Sparkasse mit Kreativität und Innovationskraft kontinuierlich ausbauen.
Eduard Schlett: „All dies dient einem übergeordneten Ziel: Unseren öffentlichen Auftrag gut zu erfüllen und ausreichend Substanz zu bilden, um diesen Auftrag auch in Zukunft zum Wohle der Menschen und Unternehmen verlässlich zu erfüllen – für eine lebenswerte Zukunft in unserer Region.“