Neumünster (em) Es ist schön, wenn Dinge wachsen und sich entwickeln. Das gilt für Menschen und ihre Potenziale gleichermaßen wie für gute Projekte – wie den „Special Art – Kulturpreis der Vielfalt“, den die Stiftung Landdrostei in Pinneberg zusammen mit der Stiftung der Sparkasse Südholstein nach 2022 jetzt zum 2. Mal vergab. Ziel dieses Preises ist es, das künstlerische Schaffen von Menschen mit Behinderung zu würdigen, öffentlich zu machen, zu ermutigen und die Gesellschaft teilhaben lassen an dem kreativen Potenzial von Menschen mit Handicap.
Reichten bei der ersten Ausschreibung noch ausschließlich Künstler:innen aus dem Kreis Pinneberg ihre Werke ein, so kamen in diesem Jahr Bewerbungen aus dem gesamten Geschäftsgebiet der Sparkasse Südholstein – also auch aus dem Kreis Segeberg und der Stadt Neumünster. Entsprechend hoch war die Beteiligung: Waren es vor zwei Jahren noch acht Bewerbungen, so verzeichneten die Veranstalter dieses Mal ganze 25 Einreichungen.
Drei von ihnen wurden nun anlässlich einer Feierstunde mit dem „Special Art – Kulturpreis der Vielfalt“ ausgezeichnet. Der erste Preis ist mit 2.500 Euro dotiert, der zweite mit 1.500 Euro und der dritte mit 500 Euro.
In ihrer Begrüßung betonten Stefanie Fricke, künstlerische Leiterin der Stiftung Landdrostei, und Stephan Kronenberg, Geschäftsführer der Sparkassenstiftung, dass der Kulturpreis dazu beitragen solle, den Blick für die Vielfältigkeit unserer Gesellschaft zu weiten. Damit sei auch der Wunsch verknüpft, dass Südholstein als kulturaktive, lebendige und inklusive Region wahrgenommen werde.
Nachdem Lilian von Soden, Assistentin der künstlerischen Leitung der Stiftung Landdrostei, thematisch in den Kulturpreis und die Jurierung eingeführt hatte, stieg die Aufregung, als die Laudatoren Antje Hardekopf, Behindertenbeauftragte des Kreises Pinneberg, Stefanie Fricke und Martin Deertz, Vorstandsvorsitzender der Sparkassenstiftung, nacheinander die Namen der Preisträger:innen verkündeten.
Die Preisträger:innen sind:
Preis: Jana Ermes aus Seth im Kreis Segeberg mit ihrem Werk aus Buntstiftzeichnungen auf Papier. Ihre eingereichten Werke hat sie während der Corona-Zeit geschaffen. Sie beschreiben die unterschiedlichen Emotionen von Menschen aus aller Welt, die sie während dieser Zeit erlebt haben.
- Preis: Die sechsköpfige AWO-Malgruppe Pinneberg mit Tier- und Pflanzendarstellungen sowie Landschaftsbildern in verschiedenen Techniken. Die Werke sind in der Begegnungsstätte der AWO entstanden. Die Malgruppe arbeitet mit sehr unterschiedlichen Materialien: Aquarell, Ölkreide, Acryl und Bleistift.
- Preis: Steffen Niemann aus Neumünster und seine digitalen Illustrationen. Seinen Stil bezeichnet er als „abstrakt-illustrativ“, wobei er darauf achtet, nicht zu sehr in die Komplexität zu gehen und seine Werke eher „einfach“ oder „minimalistisch“ zu gestalten.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Mitgliedern des inklusiven Profitheaters Minotaurus Kompanie aus Hamburg.
Eine besondere Überraschung hatte Dirk Iwersen, Geschäftsführer der Holstenhallen in Neumünster, „im Gepäck“: Er bot an, sämtliche Werke des Wettbewerbs auf der Kunstmesse der Holstenhallen vom 12. bis 13. April 2025 auszustellen und so einem noch größeren Publikum zugänglich machen. „Auf unserer Kunstmesse zeigen wir die verschiedensten Stilrichtungen aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Skulpturen und Installation. Die Ausstellung der eingereichten Werke aus „Special Art – Kulturpreis der Vielfalt“ wird für uns alle bestimmt eine Bereicherung sein“, freute sich der Messe-Chef.
Foto: Stephan Kronenberg, Geschäftsführer der Sparkassenstiftung (links), und Stefanie Fricke, künstlerische Leiterin der Stiftung Landdrostei, freuten sich besonders über die Ankündigung von Dirk Iwersen, Geschäftsführer der Holstenhallen Neumünster, die eingereichten Bilder bei der Kunstmesse im April 2025 auszustellen und somit einem großen Publikum zugänglich zu machen.