Neumünster (em) Afrikanische Tomatensuppe oder lieber ein Möhreneintopf mit Ingwer? Neumünsteraner kochen Suppen, die der Ev.-Luth. Kirchenkreis Altholstein auf dem Großflecken verkauft für den guten Zweck. Das ist das Prinzip beim Fairen Suppenfest am Sonnabend, 15. März, auf dem Großflecken in Neumünster. Ab 11 Uhr können Besucher sich gegen kleines Geld durch die gespendeten Suppen futtern. Köche und Esser unterstützen so das Café Jerusalem in der Stadt und ein Projekt im Kongo, das für Menschen im Gefängnis kocht. Das Suppenfest ist Teil der Fastenaktion „7 Wochen mit Produkten aus Fairem Handel und der Region“.
Fünf Euro wird bei dieser Aktion auf dem Großflecken die Suppenschüssel kosten. Sie mehrfach aufzufüllen ist ausdrücklich erlaubt. Das Besondere: Schüssel und Löffel sind aus den umweltfreundlichen Materialien Zuckerrohr und Bambus. Beides wird hinterher recycelt.
Das Jugendwerk hat schon versprochen, eine Suppe zu stellen, das Café Jerusalem, ebenso die Frauengruppe der Bugenhagener Kirchengemeinde. Noch aber werden Köche gesucht, die eine leckere Suppe zubereiten wollen und beim Verkauf auf dem Großflecken helfen. Sie können sich unter 0151-55029938 anmelden.
Ihrer Küchen-Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, mit einer Ausnahme. Weil es ein Faires Suppenfest sein wird, sollten mindestens ein fair gehandeltes und ein regionales Produkt auf der Zutatenliste stehen. Für eine afrikanische Tomatensuppe würde sich zum Beispiel Gemüse aus Schleswig-Holstein und fair gehandelter Rohrzucker anbieten. „Wir gehen aber nicht rum und verlangen Beweise“, lacht Diakonin Silke Leng von der Ökumenischen Arbeitsstelle des Kirchenkreises Altholstein. Sie richtet das Suppenfest mit Björn Hattenbach vom Jugendwerk und Pastorin Antje William aus Einfeld aus. Das Team hat bereits die Sondergenehmigung für den Verkauf von der Stadt eingeholt und Tische bei den Pfadfindern geliehen. Daneben haben sie sich über Hygiene Gedanken gemacht und einen Notfallplan für Regenwetter ausgetüftelt. „Da haben wir durch andere Veranstaltungen ja reichlich Erfahrung“, meint Hattenbach.
Die Aktion will nicht nur Spenden sammeln und den Fokus auf regionale und fair gehandelte Produkte lenken: „Das Faire Suppenfest ist die Gelegenheit, auch mal inne zu halten und zu überlegen, was bedeutet Essen uns eigentlich“, erklärt Silke Leng. Das führen auch die Projekte vor Augen, die mit den Spenden unterstützt werden.
So ist das Café Jerusalem in der Bahnhofstraße in Neumünster Anlaufpunkt für Menschen am Rand der Gesellschaft, die hier zum Beispiel ein günstiges Mittagessen bekommen. Der andere Teil der Suppenfesterlöse geht in die Demokratischen Republik Kongo, nach Lubumbashi. Seit Jahren verbindet den Kirchenkreis Altholstein eine Partnerschaft dorthin und unterstützt ein Projekt, bei dem Frauen für Gefangene regelmäßig eine warme Mahlzeit kochen.
Zu „7 Wochen mit“ gibt es in Neumünster zahlreiche Aktionen, wie die „Faire Tüte“, eine Art Abo auf Produkte aus dem Weltladen, Infoveranstaltungen über fairen Handel oder über Ernährung früher und heute.
Eingeläutet wird die Fastenaktion mit einem Gottesdienst am kommenden Sonntag, 9. März, um 10 Uhr in der Anscharkirche Neumünster unter der Überschrift „Der Welt eine andere Gestalt geben“.
Foto: Noch ist der Suppentopf leer. (v.l.n.r.) Björn Hattenbach, Silke Leng, Pastorin Antje William, Andreas Böhm (Café Jerusalem)