Neumünster (em) Besonders an heißen Tagen werden Keller häufig gelüftet, um den typisch muffigen Geruch zu vertreiben. „Aber statt frischer Luft kann falsches Lüften feuchte Wände verursachen“, warnt Ümit Karaarslan, Energieexperte der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, vor dem unüberlegten Aufreißen von Kellerfenstern und -türen.
Da warme Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann als kalte Luft, setzt sich beim Abkühlen Feuchtigkeit an den kühleren Kellerwänden als Kondenswasser ab. Die Wand wird nass. „Mit der frischen Luft führt man dem Keller unter Umständen zusätzliche Feuchtigkeit zu. Erst dadurch wird der muffige Geruch erzeugt bzw. weiter verstärkt und an den Wänden bilden sich schlimmstenfalls Schimmelpilze“, erklärt der Energieberater. Die möglichen Folgen: Der Keller kann nur noch eingeschränkt genutzt und Bücher oder Kleidung dort gar nicht mehr gelagert werden. Neben Mängeln an der Bausubstanz sind auch gesundheitliche Schäden möglich.
Richtiges Lüften ist in Kellerräumen also oberstes Gebot. An heißen und schwülen Tagen sollte dort besser ganz aufs Lüften verzichte werden. „Ist eine Lüftung dennoch erforderlich, da sich beispielsweise Wohnräume im Keller befinden, sollte die zweite Nachthälfte oder der frühe Morgen genutzt werden“, empfiehlt der Experte. Noch wichtiger ist das regelmäßige und richtige Stoßlüften, wenn im Keller gewaschen, getrocknet und gebügelt wird. Im Winter, solange draußen keine extremen Minusgrade herrschen und das Einfrieren von Wasserleitungen droht, kann in unbeheizten Kellerräumen die temporäre Kipplüftung eine sinnvolle Alternative darstellen. Wie in allen anderen Wohnräumen auch, hilft hier ein Hygrothermometer, die Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten.
Neben dem falschen Lüften können feuchte Kellerwände auch andere Ursachen haben, etwa unzureichende Außenabdichtung oder sonstige bauliche Mängel. Die dadurch verursachte Feuchte kann durch Lüften nicht behoben werden. In diesem Fall lässt sich die Ursache nur durch die Analyse eines Experten klären. Unabhängige Hilfe bei allen Fragen zur richtigen Lüftung und Beseitigung von Feuchteschäden bieten die Energieberater der Verbraucherzentrale:
Das nächste persönliche Gespräch in Neumünster findet am Donnerstag, 5. September, von 14 bis 18 Uhr in der Stadtbücherei, Wasbeker Str. 14-20 mit Energieberater Dipl.-Ing. Ümit Karaarslan statt.
Die notwendigen Termine für die persönliche Energieberatung der Verbraucherzentrale vergeben die Mitarbeiter der Stadtbücherei gerne unter der Telefonnummer 0 43 21 - 407 632 oder 0800 - 809 802 400 (kostenfrei).
Die Beratung findet regelmäßig zu allen Energiethemen statt und wird gegen eine Kostenbeteiligung ab 5 Euro/30 Minuten durch qualifizierte Fachleute Architekten, Bauingenieure, Bauphysiker und Versorgungsingenieure kompetent durchgeführt. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei.