Am Donnerstag, 9. Oktober 2025, um 18 Uhr eröffnet im Keramikkünstlerhaus die Ausstellung „Unearthing Sedimented Memories“ der aktuellen Interim-Künstlerischen Leitung Marilen Rauch (Deutschland/Schweden). Gezeigt werden neue Arbeiten, die in den vergangenen Wochen entstanden sind.
Ausgangspunkt der Ausstellung ist die stillgelegte Feldspatmine von Forshammar, verborgen im schwedischen Nadelwald, die Marilen Rauch mehrfach besuchte. Über ein Jahrhundert lang wurde dort Feldspat abgebaut; zurück blieb eine Landschaft, die die Spuren industrieller Nutzung eindrücklich sichtbar macht. Ihr Interesse gilt besonders der Materialgeschichte des Feldspats, einem Gestein, das 60 % der Erdkruste ausmacht und in Glasuren, Ton- und Porzellanmassen eine zentrale Rolle spielt. Über Millionen von Jahren geformt, wird es in kurzer Zeit durch Mensch und Maschine zu feinem Mehl verarbeitet – ein Kontrast zwischen geologischer Dauer und menschlicher Transformation.
Marilen Rauch formt im Keramikkünstlerhaus eine neue, poetische und künstliche Landschaft aus den Überresten des Feldspatmehls aus der Grube von Forshammar. Was der Erde entnommen wurde, wird hier wieder sichtbar. Zwischen den Sedimenten tauchen keramische Objekte auf, die zwischen Artefakt und organischer Form schweben und an archäologische Fundstücke einer industriellen Vergangenheit erinnern. Die Besucher:innen sind eingeladen, die Landschaft zu erkunden. Metallgegenstände und Überreste der Industrie werden von der Natur zurückerobert, während die keramischen Arbeiten diese Verwandlung künstlerisch aufgreifen und zwischen Artefakt und organischer Form spielen.
Vernissage: Donnerstag, 9. Oktober 2025, 18 Uhr
Öffnungszeiten: Freitag, 10.10. bis Montag, 13.10., jeweils 14–17 Uhr