Neumünster (em) Das Lebensmittelinstitut KIN als Ausbildungsstätte für Lebensmitteltechniker und Prüfinstitut für Lebensmittel setzt in seiner täglichen Arbeit unmittelbar Regelungen des Lebensmittelrechtes in Resultate um. Diese Regeln sind heute in hohem Maße von den Vorgaben der Europäischen Union bestimmt.
So traf in einer öffentlichen Diskussion im KIN der Leiter der Qualitätssicherung Michael Benner nicht zum ersten Mal mit der FDP-Europaabgeordneten Britta Reimers zusammen, die als Schleswig-Holsteinische Landwirtin auch die heimischen Interessen im EU Parlament und zuständigen Ausschüssen vertritt. Die lange und lebhafte Diskussion brachte den Zuhörern grundsätzliche Informationen über die Funktionsweise der Lebensmittelüberwachung in der EU und zu ganz aktuellen Entwicklungen. Diejenigen, die trotz des schönen Wetters sich dieser uns alle betreffenden Themen angenommen hatten, konnten viele Ihrer Fragen beantwortet bekommen.
Über die hohe Verantwortung, die die Erzeuger von Lebensmitteln, begonnen beim Bauernhof, selbst tragen müssen, überraschte die meisten Zuhörer. Umfangreiche Prüf- und Dokumentationspflichten, die eine lückenlose Rückverfolgung der in die Lebensmittel eingeflossenen Bestandteile ermöglicht, sind für die große Masse der verantwortungsvollen Hersteller eine zentrale Aufgabe, mit der sie sich nicht zuletzt vor ungerechtfertigten Anschuldigung schützen können.
Die Zertifizierung der Betriebe stellt sicher, dass keine erforderlichen Schritte übersehen werden. Die staatlichen Aufsichtsorgane können nur stichprobenweise prüfen, vor allem um schwarze Schafe zu entlarven. Einigkeit bestand, dass aufgrund der zunehmenden Vorgaben eine personelle Aufstockung der Prüfer erforderlich ist. Kern der europäischen Richtlinien sollen ausschließlich Vorgaben zur Vermeidung von Gesundheitsrisiken sein. Verstärkt wird an der Absicherung der dort verankerten Grenzwerte in dem eigens von der EU dafür betriebene Institut ESFA gearbeitet. Kaum glauben wollten die Zuhörer, dass die Wissenschaftler an dieses Institut ausschließlich nach fachlicher Qualifikation ohne jeden Länderproporz berufen werden.
Das Aufeinandertreffen von Politik und Praxis hinterließ bei den Zuhörern den Eindruck, dass die Arbeitsweise des europäischen Parlament besser und praxisnäher ist als sein Ruf sei, die Regelungen für 28 Mitgliedsstaaten mit ganz unterschiedlichen Ausgangssituationen aber schwierig und daher langwierig sind. Auch die beste Regelung kann aber kriminelle Machenschaften, wie sie immer wieder vorkommen, nicht verhindern.