Neumünster (em) In der ersten Verhandlungsrunde am 25.02 haben die Arbeitgeber kein Entgegenkommen bezüglich der Entlastungen für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst gezeigt. Nach zwei Jahren besonderer Herausforderungen durch die Pandemie fühlen sie sich im Regen stehen gelassen. „Gerne wird ihre Arbeitsleistung in den höchsten Tönen gelobt und betont wie unverzichtbar sie sind. Es ist an der Zeit den Worten Taten folgen zu lassen“, so die Gewerkschaftssekretärin Annette Falkenberg von ver.di.

Es ist unverständlich, dass die Arbeitgeber in der Auftaktrunde Vorschläge, die ver.di zur Entlastung der Beschäftigten insbesondere im Bereich der Kitas, wo mehr als 170.000 Fachkräfte fehlen, rundweg abgelehnt hätten, so werde beispielsweise die Forderung nach Zeit für Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit von den Arbeitgebern kritisch gesehen.

Warnstreik am Internationalen Frauentag, 08. März 2022
in den städtischen Kitas in Neumünster und Norderstedt
Aktion in Neumünster und Norderstedt bereits am 07. März 2022

„Uns ist es besonders wichtig, endlich eine Gleichstellung der sozialen Berufe mit den Männer-dominierten Berufen zu erreichen“, so Falkenberg.“ Über alle Branchen gesehen klafft noch immer eine Gehaltslücke von 18% und selbst in der gleichen Branche sind es noch 6%. Deutschland ist damit im europäischen Vergleich bei den Schlusslichtern.

Die Tarifverhandlungen für die sozialen Berufe - in denen insgesamt rund 83 Prozent Frauen tätig sind, bei den Erzieherinnen in Kitas sogar 94 Prozent ist also auch eine Auseinandersetzung um die Gleichstellung von Frauen im Arbeitsleben. Daher ruft ver.di gerade am Internationalen Frau-entag zu bundesweiten Aktionen und Streiks auf.

Die Beschäftigten setzen sich nun mit Nachdruck für ihre Forderungen ein. 30 „Die Arbeitgeber tun gut daran, dieses Signal und die Forderungen der Beschäftigten ernst zu nehmen“, betont Annette Falkenberg