Neumünster (em) Sieben Jahre lang konnten die Stadtwerke Neumünster den Wasserpreis stabil halten: „Nun kommen wir um eine moderate Anpassung nicht mehr herum“, sagte Vertriebsleiter Mathias Stolten. Vom 1. April an steigt der Preis für einen Kubikmeter Wasser von 1,43 Euro auf 1,53 Euro. Das entspricht einer Steigerung von rund sieben Prozent. Ein durchschnittlicher Haushalt muss bei einem Jahresverbrauch von 80 m3 mit einer Steigerung von rund acht Euro im Jahr rechnen.
Grund ist zum Einen die Anhebung der Grundwasserentnahmegebühr durch das Land Schleswig-Holstein bereits zum 1. Januar 2014. Ein weiterer Grund: „Die allgemein gestiegenen Kosten wie Perso-nal, aber auch Material und Dienstleistungen sind gestiegen. Des-halb heben wir erstmals nach sieben Jahren den Preis für Wasser leicht an“, so Vertriebsleiter Stolten weiter. Auch im Strombereich kommt es aufgrund des verspäteten Geneh-migungsverfahrens der Bundesnetzagentur bei den Netzentgelten zu einer erneuten Anpassung. „Erst Ende Dezember hat die Bundesnetzagentur die Netzentgelte bei den Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB), also jenen, die die 380 KV-Transportleitungen betreiben, per 1. Januar endgültig geneh-migt. Daraus resultieren Netzentgelterhöhungen beim ÜNB im hohen zweistelligen Prozentbereich, die auch die Netzentgelte der Verteilnetzbetreiber steigen lassen.
Diese Steigerung unserer vorgelagerten Kosten bereits zum 1. Januar 2014 können wir nicht kompensieren“, erläuterte Stolten. Im Oktober, bei der Berechnung auf der Grundlage der vorläufigen Netzentgelte, war noch von einer Senkung ausgegangen worden. Der Kalkulations- und Genehmigungsprozess zwischen den ÜNB und der Bundesnetzagentur hat sich aufgrund der Komplexität des Verfahrens bis Ende Dezember hingezogen. „Wir sind als Vertrieb verpflichtet, unsere Preisanpassung sechs Wochen im Voraus zu veröffentlichen. Obwohl wir nur mit den vorläufigen Entgelten kalkulieren konnten, gelten für uns die endgültig Ende Dezember ge-nehmigten ab dem 1. Januar 2014“, sagte Stolten. SWN wird daher zum 1. April eine Anpassung um 0,56 ct/kWh netto vornehmen, was bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 3.500 kWh einer Steigerung von rund 2,4 Prozent oder 23 Euro pro Jahr entspricht.