*Neumünster (em) Ende April eröffnet die Herbert Gerisch-Stiftung eine große Werkschau von Yinka Shonibare MBE (1962). Unter dem Titel „Cannonball Paradise“ wird sein Werk mit der bislang größten Einzelausstellung in Deutschland gezeigt - mit etwa 20 Installationen, Fotoarbeiten und Videos. Spätestens mit seiner Teilnahme an der documenta 11 (2002) gelang dem in Nigeria aufgewachsenen, heute in London lebenden Künstler der internationale Durchbruch.

Weitere größere Einzelausstellungen folgten, unter anderem im Yorkshire Sculpturepark, im Museum of Contemporary Art Sydney oder in der Londoner Tate Britain. Charakteristisch für Shonibares Werk sind Figuren, die in barock anmutenden Kostümen aus Waxprint-Stoffen gekleidet sind. Jener Tuchstoff, der in vielen Arbeiten von Yinka Shonibare als Symbol für Afrika thematisiert wird und ohne koloniale Geschichte nicht verständlich wäre. Politisch-kulturelle Wirklichkeiten vor dem Hintergrund paradiesischer Folien werden damit mehrschichtig gebrochen, reflektiert und aktualisiert.

Ausstellungsdauer:
27. April bis 19. Oktober 2014