Neumünster (em) Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Neumünster steigt wieder leicht.

„Das Frühjahr wirkt auf den Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen in Mittelholstein ist im April deutlich geringer als im Vormonat. Auch im Vergleich zum Vorjahr sind weniger Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Der Arbeitsmarkt zeigt sich stabil. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiter hoch. Wir registrieren wieder eine leichte Zunahme. Die Grundstimmung in den Unternehmen ist gut. Mit Blick auf ihre optimistischen Ausblicke und die wirtschaftliche Entwicklung gehe ich von einer weiteren Verbesserung im Verlauf des Frühjahres aus“, kommentiert Hagen Liedtke, kommissarischer Leiter der Agentur für Arbeit Neumünster, die aktuellen Zahlen. „Auch die Unterbeschäftigung belegt den positiven Trend. Sie ist sowohl zum Vormonat als auch zum Vorjahr gesunken - ein weiteres deutliches Zeichen für einen stabilen Arbeitsmarkt“, so Liedtke weiter.

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Neumünster sind im April 12.090 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. 500 weniger als im März (minus 4,0 Prozent) und 179 weniger als ein Jahr zuvor (minus 1,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 6,9 Prozent nach 7,1 Prozent im März und vor einem Jahr. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist im April mit 15.333 im Vergleich zum Vormonat um 533 gesunken (minus 3,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ist sie um 473 gesunken (minus 3,0 Prozent). Sie fasst die Zahl der Arbeitslosen mit der Zahl derer zusammen, die aufgrund gesetzlicher Regelungen nur deshalb nicht als Arbeitslose gezählt werden, weil sie derzeit an einer Weiterbildung oder sonstigen Förderung wie einer Arbeitsgelegenheit („Ein-Euro-Job“) teilnehmen. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice (AGS) der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im April 701 Arbeitsstellen gemeldet 19 mehr als im März (plus 2,8 Prozent) und 156 mehr als vor einem Jahr (plus 28,6 Prozent) davon 594 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen (28 weniger als im März - minus 4,5 Prozent, aber 118 mehr als vor einem Jahr - plus 24,8 Prozent). Besonders die Unternehmen aus den Bereichen Verkehr und Logistik sowie Dienstleistungen, Handel, Vertrieb und Tourismus meldeten im April Personalbedarf. Seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2013 wurden dem AGS 1.702 Berufsausbildungsstellen gemeldet, acht oder 0,5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum bis April 2013.

Auch die Zahl der Bewerber für Berufsausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Bis Ende April meldeten sich 1.846 Bewerber, 27 oder 1,5 Prozent mehr als bis April 2013. „Der Ausbildungsmarkt bietet im Frühjahr noch viele Möglichkeiten. Motivierte junge Menschen haben noch gute Chancen auf einen passenden Ausbildungsplatz. Häufig stimmen allerdings Berufswunsch und Angebot nicht überein. Dann sollten Bewerber berufliche Alternativen entwickeln. Dabei helfen die Berufsberater“, so Liedtke. Auch wer noch keine Ausbildungsstelle gefunden hat, sollte sich so schnell wie möglich bei der Berufsberatung melden. Termine bei der Berufsberatung gibt es telefonisch unter 0800 4 5555 00. Arbeitgebern, die noch einen Ausbildungsplatz zu vergeben haben, empfiehlt Liedtke, sich mit dem AGS in Verbindung zu setzen. Ein Anruf genügt 0 80 0 - 45 55 5 20. Die Mitarbeiter des AGS klären detailliert die Anforderungsprofile und unterstützen bei der Klärung der Eignung von Bewerbern. „Viele Unternehmen stellen zum Teil außerordentlich hohe Ansprüche an die Bewerber“, weiß Liedtke. „Dabei vergessen sie das Potenzial der Schulabgänger, die zwar nicht immer sehr gute Schulnoten vorweisen können, aber dennoch leistungsfähig sind. Geben Sie diesen Jugendlichen eine Chance. Die meisten können mehr, als ihre Noten vermuten lassen und sind sehr motiviert“, rät Liedtke und erklärt: „Möglich ist auch eine so genannte Einstiegsqualifizierung. Das ist ein Langzeitpraktikum von sechs bis zwölf Monaten. Der Jugendliche erhält von der Agentur für Arbeit monatlich 216,00 Euro, dem Arbeitgeber werden die Sozialversicherungsbeiträge erstattet. Und sollte es doch einmal Probleme in der Berufsschule geben, kann die Agentur für Arbeit mit ausbildungsbegleitenden Hilfen wie Nachhilfeunterricht unterstützen.“

Junge Erwachsene zwischen 25 und 35 Jahren, die bisher noch keinen Berufsabschluss erworben haben, kann die Agentur für Arbeit im Rahmen einer betrieblichen Umschulung beim nachträglichen Erwerb unterstützen. Ausbildungsbetriebe finden hier ein zusätzliches Potenzial für ihren Fachkräftenachwuchs. Die Mitarbeiter des AGS unterstützen auch hier bei der Suche nach geeigneten Bewerbern. „Die Investition zahlt sich aus“, so Liedtke und bekräftigt: „Wenn wir heute nicht ausbilden, haben wir morgen keine Fachkräfte.“ Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldeten Menschen (Arbeitslosengeld I) sinkt im April um 334 Personen auf 3.879 (minus 7,9 Prozent). Im Vergleich zum April 2013 sind 204 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen (minus 5,0 Prozent). Die Zahl der Unterbeschäftigten sank gegenüber dem Vorjahr um 218 auf 4.622 (minus 4,5 Prozent). Im Vergleich zum März sank ihre Zahl um 353 oder 7,1 Prozent. Bei den Jobcentern sind im April 8.211 Menschen (Arbeitslosengeld II) arbeitslos gemeldet. Das sind 166 weniger als im März (minus 2,0 Prozent) und 25 mehr als ein Jahr zuvor (plus 0,3 Prozent). Die Zahl der Unterbeschäftigten sank gegenüber dem Vorjahr um 255 auf 10.711 (minus 2,3 Prozent). Im Vergleich zum März sank ihre Zahl um 179 oder 1,6 Prozent.

In der Stadt Neumünster sind:
• im April wurden 4.412 Menschen arbeitslos gemeldet 131 weniger als im März (minus 2,9 Prozent) und 62 weniger als vor einem Jahr (minus 1,4 Prozent).
• Die Arbeitslosenquote beträgt 10,9 Prozent nach 11,3 Prozent im März und vor einem Jahr.
• Die Unterbeschäftigung sank von März auf April auf 5.658 (minus 110 oder 1,9 Prozent). Im April 2013 lag sie noch bei 5.888 (minus 230 oder 3,9 Prozent).
• Dem AGS wurden im April 243 Arbeitsstellen gemeldet 33 oder 15,7 Prozent mehr als im März und 49 oder 25,3 Prozent mehr als vor einem Jahr (darunter 206 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen zwölf oder 6,2 Prozent mehr als im März und 28 oder 15,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.
• Seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2013 wurden dem AGS 566 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 46 oder 7,5 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum bis April 2013.
• Die Zahl der Bewerber für Berufsausbildungsstellen entspricht in etwa dem Vorjahr. Bis Ende April meldeten sich 485 Bewerber, fünf oder 1,0 Prozent mehr als bis April 2013.