Norderstedt (em) Diese Frage stellte der Seniorenbeirat am Mittwochnachmittag, 14. März, den senioren- und jugendpolitischen Sprechern der FDP-Bundestagsfraktion Nicole Bracht-Bendt und Herrn Florian Bernschneider aus Berlin und dem Leiter des Grundsatzreferats Freiwilligendienste im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Herrn Peter Kupferschmid aus Bonn.
Klug moderiert von dem Werkleiter der Norderstedter Bildungswerke Herrn Klaus Bostelmann gingen die 50 Gesprächsteilnehmer aus dem Senioren- und Politikbereich gleich richtig zur Sache. Da wollte Frau Rathje-Hoffmann, CDU-MdL, wissen, welche Grundbedingungen jemand für den BFD mitbringen muss, und Frau Schmieder als Landtagskandidatin der Grünen fragte nach den Chancen nicht-deutscher Bürger im BFD. Herr Bernschneider musste den Vorwurf der Alterdiskriminierung abwehren, weil die 21 Wochenstunden als Mindest-Verpflichtung für Senioren nur schwer leistbar sind, und Frau Bracht-Bendt verteidigte tapfer ihre Meinung, dass der BFD keine Konkurrenz zum Ehren- oder Hauptamt darstellt. Allerdings zog Nachdenklichkeit bei dem Hinweis ein, wie schnell sich z. B. das Berufsbild der Krankenschwester ändern wird, wenn die menschliche Zuwendung, ein wichtiger Bestandteil der Pflege, in Zukunft nur noch vom BFDler erledigt wird. Florian Bernschneider, der als jüngster Bundestagsabgeordneter den BFD in der Nachfolge des Wehrersatzdienstes maßgeblich ausgestaltet und politisch durchgesetzt hat, plädierte jetzt für eine „Probezeit“, um alle Auswirkungen in Ruhe erkennen und ggf. Korrekturen ansetzen zu können.
Auf jeden Fall zeigen 39.000 Bewerber für 35.000 vorgesehene Stellen im ersten Halbjahr bereits jetzt den großen und von vielen nicht erwarteten Erfolg an: „Dieser neue Freiwilligendienst ist sowohl für die jungen Menschen als auch für die älteren, die gerade ihren beruflichen Feierabend erreichen, eine großartige Möglichkeit zur Orientierung, wie sie ihren neuen Lebensabschnitt mit einem zivilgesellschaftlichen verbinden können“, so Bernschneider. Herr Dr. Reinhard Zahn vom Arbeitskreis Kultur des Seniorenbeirats sah sich in der Idee bestätigt, eine Gesprächsinitiative „Politik und Ethik“ anzubieten und versprach eine Fortsetzung z. B. mit dem Thema „Gigaliner in Norderstedt“. Er beendete die Informationsveranstaltung mit einem kleinen Gedicht „Märzsonne“, in dem Hermann Hesse die zurückgenommenen Empfindungen eines alten Menschen einfängt, der den Frühling noch einmal erlebt. Nicht ohne Anspielung auf die derzeitige „Geschenk-Lage“ in der Politik überreichte er dann jedem der vier Akteure das entsprechende Reclamheft mit dem Titel „Frühlingsgedichte“.