Norderstedt (em) Die Investition in die Aus- und Weiterbildung sowie eine gezielte und umfassende Nachwuchsförderung haben beim Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Schleswig-Holstein e.V. (FGL) oberste Priorität. Dies gilt auch für die Generierung qualifizierter Nachwuchskräfte.

Der Verband, in dem über 100 anerkannte landschaftgärtnerische Fachbetriebe organisiert sind, steht für die Überzeugung, dass eine Branche nur dann zukunfts- und wettbewerbsfähig bleiben kann, wenn der Nachwuchs gesichert und motiviert ist. Zentraler Motor bei der Umsetzung der Ausbildungsziele ist ein brancheneigenes Ausbildungsförderwerk.

„Die Nachwuchswerbung und die Förderung gut ausgebildeter Nachwuchskräfte ist für die Zukunft unseres Berufsstandes unerlässlich. Es gibt kaum arbeitslose Landschaftgärtner, die qualifiziert sind“, sagt der Geschäftsführer des FGL, Achim Meierewert. „Wir gehen in unserem Verband gezielt gegen den Fachkräftemangel an, um zu gewährleisten, dass die Qualität und Fachkompetenz der anerkannten landschaftsgärtnerischen Fachbetriebe, die das Signum des FGL tragen, auch in kommenden Generationen unverändert hoch bleibt.“

Der Beruf des Landschaftsgärtners ist ein anerkannter Ausbildungsberuf mit drei Lehrjahren, der sehr vielfältig ist und für den die Auszubildenden dementsprechend breit gefächerte Fähigkeiten und Neigungen mitbringen sollten. Denn ein Landschaftsgärtner pflanzt nicht ausschließlich Blumen und Bäume in Privatgärten und öffentlichen Grünflächen, sondern legt zum Beispiel auch Wege und Terrassen an, baut Schwimmteiche und rundet die gestalteten grünen Oasen mit einer stimmungsvollen Beleuchtung ab. Neben einem grünen Daumen sollten die Auszubildenden also auch über technisches Know-How und mathematische Kenntnisse verfügen.

Geeignete Nachwuchskräfte zu finden und interessierte Schulabgänger frühzeitig über die Voraussetzungen des Berufes aufzuklären das ist der Job von Adonis Andresen, der beim FGL als Ausbilder und Referent für Nachwuchswerbung beschäftigt ist. Landesweit informiert er auf Berufsmessen, in Schulen, in Arbeitsämtern und weiteren Einrichtungen über das Berufsbild des Garten- und Landschaftsgärtners. Entscheidend mitfinanziert wird seine Stelle vom Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (AuGaLa, Bad Honnef), das diese Branche eigens für die Qualifikation des Nachwuchses gegründet hat. Somit wurde im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (GaLaBau) umgesetzt, was in anderen Berufszweigen gescheitert ist: Jeder GaLaBau-Betrieb in der freien Wirtschaft muss 0,8 Prozent der Bruttolohnsumme an das AuGaLa abführen, ganz gleich, ob er ausbildet, oder nicht. „Die ausbildenden Betriebe bekommen dieses Geld in Form von ausbildungsfördernden Sach- und Serviceleistungen zurückerstattet, zum Beispiel als kostenlose Lehrmittel oder im Rahmen von Weiterbildungsseminaren für Ausbilder“, erläutert Achim Meierewert das bewährte wie besondere System.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch die Abgabe werden die Kosten für die Ausbildung des Nachwuchses auf alle Betriebe im GaLaBau verteilt und die ausbildenden Betriebe entlastet. Dies ist ein Anreiz für die Firmen, selber auszubilden. Darüber hinaus kann der FGL als Landesverband mithilfe der Gelder eine qualitativ hochwertige überbetriebliche Ausbildung, also die Vermittlung spezifischer Ausbildungsinhalte an die künftigen Fachkräfte fördern sowie den Ausbildungsbetrieben umfassende Unterstützung gewähren. „Durch das eigene Förderungswerk ist der GaLaBau von staatlichen Fördermitteln unabhängig. Dies ist gerade in den Zeiten gut und entscheidend, in denen der Staat viele Zuschüsse aufgrund von Sparmaßnahmen kürzt “, führt Adonis Andresen weiter aus.

Was die Verteilung der Umlagemittel angeht, gelten demokratische Regeln. Arbeitgeber und Arbeitnehmer aus allen Landesverbänden entscheiden im AuGaLa-Vorstand gemeinsam, was mit den Abgaben passiert und wie diese den Betrieben zugute kommen können. Über 70 Prozent werden jedes Jahr in Form verschiedener Sach- oder Serviceleistungen wieder an die Betriebe ausgeschüttet. Rund 20 Prozent gehen in die Nachwuchswerbung und die Beschäftigung hierfür angestellter Referenten wie Adonis Andresen.

Garten- und Landschaftgärtner, da ist sich Andresen sicher, ist ein Beruf mit Zukunft und mit Perspektiven. Nach der Ausbildung können sich die Fachkräfte zum staatlich geprüften Techniker, Meister und schließlich in verschiedenen Disziplinen zum Fachagrarwirt ausbilden lassen. Ein Fachhochschulstudium ermöglicht außerdem die Qualifikation zum Bachelor und Master. Weitere Informationen zur Ausbildung gibt es unter www.landschaftsgaertner.com.