Norderstedt (em)Die große Mehrzahl der Norderstedterinnen und Norderstedter trennt den Müll wie vorgesehen und unterstützt damit die Ziele der Nachhaltigkeit. Eine vielfach falsche Annahme bei der Mülltrennung ist jedoch, dass sogenannte Bio-Plastik-Tüten mit dem Aufdruck „100% kompostierbar“ oder „Tüten aus Bioplastik“ über die bereitgestellten Biotonnen mit entsorgt werden dürfen.

Dies ist nicht der Fall. Keine Form von Plastik, auch nicht Bio-Plastik darf über Biotonnen entsorgt werden. Dies führt zu tendenziell mehr falsch befüllten Biotonnen und stellt für die Müllentsorgung daher ein ernstes Problem dar.

Das Betriebsamt der Stadt Norderstedt sieht der im Stadtgebiet zunehmend festgestellten falschen Müllsortierung in den Biotonnen mit Sorge entgegen. Immer öfter und in viel zu großen Mengen werden anorganische Abfälle in den Biotonnen gefunden, etwa Verpackungen oder Hausmüll. Vor allem Plastiktüten und die nur angeblich vollständig kompostierbaren Bio-Plastiktüten sind zunehmend problematisch: Innerhalb des Produktionsprozesses von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen werden die als kompostierbar ausgewiesenen Beutel nicht vollständig biologisch abgebaut. Die Folge: Diese Beutel müssen kostenintensiv und aufwendig aus dem Müll aussortiert werden, damit der Biomüll sachgerecht weiterverwertet werden kann. Dieser zusätzliche, vermeidbare Arbeitsaufwand sorgt für höhere Kosten, die letztlich alle Bürgerinnen und Bürger für die Abfallentsorgung tragen müssen.

Um die Kosten für die Abfallentsorgung gering zu halten und die Kompost- und Biogaserträge gleichzeitig hoch zu halten, ist es daher unbedingt notwendig, dass alle Menschen in Norderstedt wirklich nur tatsächlichen Bioabfall in den Biotonnen entsorgen. „Für die Plastikbeutel gibt es geeignete Alternativen, wie Zeitungspapier und Papiertüten. Diese saugen die Feuchtigkeit auf und binden Gerüche. Auch zur Auskleidung der kleinen Sammelgefäße in der Küche leisten sie gute Dienste und können anschließend problemlos über die Biotonne entsorgt werden“, sagt Rolf Apfeld, Leiter des Fachbereichs Abfall und Verwaltung bei der Stadt Norderstedt. „Wer seinen Bioabfall weiterhin in einer Plastiktüte sammeln möchte, sollte den tatsächlich biologisch kompostierbaren Inhalt, wie Gemüsereste, in der Biotonne entleeren. Die leere Plastiktüte kann er oder sie im Anschluss in den Restmüll geben.“
Die Müllwerker der Stadt Norderstedt sind bei starken Verunreinigungen beziehungsweise massiv falscher Befüllung der Biotonnen durch Anwohnende leider gezwungen, diese Behälter stehenzulassen, da die falsch befüllten Tonnen nicht zu den Kompostieranlagen angeliefert werden dürfen. Die Behälter werden in diesem Fall mit einem sogenannten Tonnenanhänger versehen, der auf die fehlerhafte Befüllung hinweist. Die Benutzer der entsprechenden Biotonne dies betrifft auch Tonnen, die von mehreren Haushalten genutzt werden haben dann die Möglichkeit bis zur nächsten Abfuhr jene Stoffe aus der Biotonne zu entfernen, die dort nicht reingehören. Wenn die Tonne einwandfrei ist, wird sie bei der nächsten Biomüllsammlung dann geleert.

Ab einer Behältergröße von 120 Litern kann der Inhalt einer Biotonne als Restmüll entsorgt werden, jedoch nur kostenpflichtig. Solche Sonderleerungen werden ausschließlich vom Eigentümer oder der Hausverwaltung beauftragt. Im Falle von Rückfragen werden Bürgerinnen und Bürger gebeten, das Betriebsamt zu kontaktieren unter:

Abfall-Hotline: 040/ 535 95 800
E-Mail: abfall-service-center@norderstedt.de

Informationen zur richtigen Befüllung von Biotonnen können Bürgerinnen und Bürger auf der Webseite des Betriebsamtes Norderstedt unter www.betriebsamt-norderstedt.de/Abfall/Privatkunden/Bioabfall/ finden. Das Betriebsamt der Stadt Norderstedt ist auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen, um die Ziele der Nachhaltigkeit zu erfüllen. Denn nur aus sauberen Bioabfällen ohne Störstoffe kann saubere Komposterde und Bioenergie gewonnen werden.