Norderstedt (em) Nördlich der Straße Harckesheyde entwickelt die Stadt Norderstedt das neue Stadtquartier „Grüne Heyde“. Dieses nachhaltig geplante Quartier ist in seiner Art nicht nur für Norderstedt herausragend und ist nun mit der höchsten Auszeichnungskategorie der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) in Platin ausgezeichnet worden.

Norderstedts Oberbürgermeisterin hat bei einem kleinen Festakt am Freitag, 19. November, die Vorzertifizierung von DGNB-Präsidiumsmitglied Hermann Horster offiziell entgegengenommen. An der Übergabe nahmen auch der Zweite Stadtrat der Stadt Norderstedt, Dr. Christoph Magazowski, der ehemalige Erste Stadtrat Thomas Bosse, unter dessen Ägide das Projekt initiiert wurde, und der Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Norderstedt GmbH (EGNO) Marc-Mario Bertermann teil.

Bei der „Grünen Heyde“ handelt es sich um eine der letzten neuen großen Wohnbauflächen in Norderstedt. Dieses Quartier wird zukunftsfähig und insbesondere auch nachhaltig geplant. Grünzüge und Erholungsflächen, ein ausgeklügeltes Wassermanagements- und ein nachhaltiges Energiekonzept sowie die Schaffung von Kommunikationsräumen und sozialen Einrichtungen werden das Quartier künftig prägen.

Das Plangebiet umfasst etwa 47,15 Hektar, davon sind 17,69 Hektar als Bauland ausgewiesen, 14,87 Hektar werden als Grünfläche biodivers und damit nachhaltig gestaltet. 6,6 Hektar Knickschutzstreifen werden als Naturraum und landschaftlich prägende Elemente erhalten. 7,99 Hektar werden für Verkehrsflächen genutzt, wobei dem ÖPNV und dem Fuß und Radverkehr eine besondere Beachtung zukommt. So sollen Mobility-Hubs, Tiefgaragen, Bike-Sharing und andere Mobilitätsangebote, wie etwa Kleinbusse, den klassischen „eigenen PKW“ als Fortbewegungsmittel weitgehend entbehrlich machen.

Ein Café, eine Kita, ein Bäcker und andere Dienstleistungen sollen in dem Quartier mit seiner „grünen Mitte“ für eine Belebung und Begegnungsräume sorgen. Etwa 1.150 Wohneinheiten werden in dem Quartier entstehen, die Hälfte davon als geförderter Wohnungsbau.
„Dass die Entwicklung des Quartiers diese hohe Auszeichnung erhält, ist für uns überaus erfreulich. Wir haben mit sehr viel Herzblut an diesem Projekt gearbeitet. Die heutige Auszeichnung verdeutlicht, dass es wichtig und richtig war, nachhaltig zu planen“, sagt Norderstedts Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder. „Der hohe neue Standard für eine nachhaltige Quartiersplanung, nun ausgezeichnet in Platin, wird ein Ansporn und ein Gradmesser für unser weiteres städtebauliches Handeln sein.“

Im September 2012 ist unter dem ehemaligen Baudezernenten Thomas Bosse der Aufstellungsbeschluss „Wohnbauflächen Mühlenweg Harckesheyde“ erfolgt. „Wir wollten damals eine neue Art von Quartier schaffen, ein Quartier, dass den hohen Zielen dieser Stadt gerecht wird“, sagt Thomas Bosse. „Ein modernes, nachhaltiges Quartier, dass den Menschen und eben auch der Natur gerecht wird. Ich denke, dass es allen Beteiligten gelungen ist, ein wirklich durchdachtes und tragfähiges Konzept zu erarbeiten, das für die Region eine Leuchtturmfunktion haben wird“.

Norderstedts Zweiter Stadtrat und Baudezernent Dr. Christoph Magazowski, der das Projekt mit seinem Amtsantritt 2020 von seinem Vorgänger Thomas Bosse übernommen hatte, erläuterte die weiteren Verfahrensschritte. „Wir klären gerade, in welchen Bereichen wir die bestehenden Planungen mit Blick auf die Nachhaltigkeit noch weiter optimieren können“, sagt der Norderstedter Baudezernent. „Mir ist es wichtig, dass wir gerade in Zeiten, in denen Klimaschutz und Nachhaltigkeit eine besondere Rolle spielen, mit gutem gesellschaftlichem Beispiel vorangehen und die Menschen auch mitnehmen.“ Daher werde es auch weiterhin einen engen Austausch mit der Öffentlichkeit geben. Ein abschließender Beschluss soll möglichst im Sommer 2022 erfolgen. Dann könnte mit der Erstellung der Bebauungspläne und der anschließenden baulichen Realisierung des Quartiers begonnen werden.

DGNB-Präsidiumsmitglied Hermann Horster lobte die Planungen der Stadt Norderstedt beim Quartier „Grüne Heyde“ als besonderes Beispiel für eine nachhaltige Quartiersentwicklung. „Das DGNB Vorzertifikat in Platin ist der beste Beleg dafür, dass bei der Planung des Projekts ganzheitliche Nachhaltigkeitsanforderungen auf besonders gelungene Weise berücksichtigt werden.“

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ist eine Non-Profit-Organisation mit Sitz in Stuttgart. Sie setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 2007 für die Errichtung nachweislich guter Gebäude und lebenswerter Quartiere unter den Aspekten von Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit ein (Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Themen).