Norderstedt (em) Norderstedt muss in diesem Jahr mehr als doppelt so viele Menschen aus Kriegs- und Konfliktregionen aufnehmen als noch im Vorjahr eingeplant. Denn viele Tausend Menschen verlassen Tag für Tag ihre Heimat, weil sie sich dort nicht mehr sicher fühlen oder ihnen die Lebensgrundlagen fehlen.

Seit dem vergangenen Jahr steigen die Flüchtlings- und Asylbewerberzahlen deutlich an, auch in Norderstedt. Waren es im vergangenen Jahr bereits 231 Asylsuchende, so werden nach den Prognosen des Kreises Segeberg der Stadt Norderstedt in diesem Jahr wohl mehr als 600 neue Menschen zugewiesen. Hinzu kommen Familienangehörige, die nach Abschluss des Asylverfahrens im Rahmen des Familiennachzugs nach Norderstedt kommen werden.

Es leben bereits annähernd 500 Flüchtlinge in Norderstedt, da die Zugangszahlen jedoch weiter steigen, müssen überall in der Stadt neue Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen werden. So wurden in den vergangenen Wochen die Räumlichkeiten der bisherigen Gemeinschaftsschule Harksheide (Fadens Tannen) zu einer Unterkunft für annähernd 120 Asylsuchende und Flüchtlinge umgebaut. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner sind bereits dort eingezogen. Da dies leider noch nicht ausreichend ist, sind weitere Maßnahmen erforderlich. So werden Mobilgebäude auf dem Schulhof der Schule Fadens Tannen und an der Stormarnstraße aufgestellt. Auch die bestehende Unterkunft an der Lawaetzstraße wird um moderne Mobilgebäude erweitert, um dort Platz für bis zu 100 Asylsuchende zu schaffen.

Die meisten Menschen, die als Flüchtlinge und Asylsuchende nach Norderstedt kommen, können sich nur schwer verständigen und brauchen Hilfe und Unterstützung, um sich in der neuen Umgebung zu Recht zu finden. Was für Norderstedter selbstverständlich ist, ist für Fremde oft ein Brief mit sieben Siegeln. Wo finde ich das Rathaus, wie löse ich eine Fahrkarte, wo ist der nächste Supermarkt, wie komme ich kostengünstig an Geschirr und anderes bei vielen dieser Fragen ist lebenspraktische Unterstützung gefragt. Bei diesen ersten Schritten helfen ehrenamtlich viele Norderstedterinnen und Norderstedter, die sich im Verein „Willkommen-Team e.V.“ mit viel Einsatzbereitschaft engagieren. Sie stehen den Neuankommenden in den ersten Tagen und Wochen zur Seite zu, um sie direkt nach ihrer Ankunft in Norderstedt zu begleiten und zu unterstützen.

Wer an weiteren Informationen interessiert ist, der ist herzlich zu einer Informationsveranstaltung im Heiner-Fischer-Sportlerheim des SV Friedrichsgabe, Lawaetzstraße 8 in 22844 Norderstedt, eingeladen. Die Zweite Stadträtin Anette Reinders und die Integrationsbeauftragte Heide Kröger werden hier am Donnerstag, 4. Juni, ab 18.30 Uhr über die Situation der Flüchtlinge und die Planungen der Stadt informieren.