Norderstedt (em) Ein Artikel in der Regionalausgabe des Hamburger Abendblatts zur Einführung von Badestunden für muslimische Frauen im Schwimmbad der Stadt Pinneberg zog die besondere Aufmerksamkeit der Norderstedter SPD-Vorsitzenden Katrin Fedrowitz auf sich.

„Auch wenn ich gesonderte Badestunden für Musliminnen in öffentlichen Schwimmbädern mit Blick auf die Integrationsbemühungen für problematisch halte, ist der Satz, mit dem der Arriba-Manager Ruud Swaen als Reaktion auf diesen Vorschlag zitiert wird, für mich Grund genug gewesen, ihn umgehend selbst zum Thema zu befragen.“, sagt Katrin Fedrowitz.

Swaen soll auf die Frage des Redakteurs nach Schwimmstunden für muslimische Frauen mit den Worten: "Wir machen ja auch keine Schwulen- oder Lesben-Tage.“ geantwortet haben. „Da ich den zitierten Satz als unangemessen und respektlos empfunden habe, bin ich mit Ruud Swaen direkt in Kontakt getreten. Er hat mir versichert, dass er falsch zitiert worden ist und der Satz von Seiten eines Arriba-Gastes im Zusammenhang mit gewünschten Schwimmstunden für Hunde gefallen sei.“
„Ich bin sehr froh, dass dieses Missverständnis aufgeklärt werden konnte gerade wenn man bedenkt, dass die Belästigungen von Frauen in unserer Gesellschaft zunehmen und es viele Frauen gibt, denen es unangenehm ist, im Beisein von Männern ihren Körper nur wenig bedeckt zu zeigen. Dazu gehören zum Beispiel Frauen nach einer Brustkrebs-Operation.“ Während die Geschäftsführer der Erlebnisbäder in Ahrensburg, Wedel und Lüneburg bereits seit längerer Zeit Frauen insgesamt als besondere Kundengruppe erkannt haben und spezielle Angebote vorhalten, gibt es im Arriba solche Angebote aktuell nicht.

Die SPD-Vorsitzende begrüßt daher den Modellversuch der Wedeler Stadtwerke mit ihrem Tochterunternehmen Badebucht. In den Sommerferien ist dort jeden Montag von 18 bis 22 Uhr „Mädelsabend“. Unter Ausschluss der Männer dürfen dann junge Frauen zum Festpreis Wellness genießen und in der Sauna entspannen. Die Idee ist im Jugendbeirat der Stadt Wedel entwickelt worden.

„Ich halte diese Idee für so gut, dass ich mit Ruud Swaen darüber ins Gespräch gekommen bin. Seine Reaktion war sehr positiv und er kann sich vorstellen an einem bestimmten Wochentag vormittags den Sauna- und Wellnessbereich nur für Frauen zu öffnen. So ein Angebot kann dazu beitragen, dass für viele Frauen eine große Hemmschwelle zum Besuch des Arriba abgebaut wird“, so Fedrowitz abschließend.