Norderstedt (em) „Er siezte seinen Schwiegersohn, er mochte ihn nicht leiden, er half ihm dennoch aus mancher Klemme, auch finanziell, vor allem seiner Tochter zuliebe.“ Das schreibt die Autorin Viola Roggenkamp in ihren Buch „Erika Mann Eine jüdische Tochter“.
Die bekannte Schriftstellerin liest am Montag, 8. April, von 19.30 Uhr an in der Buchhandlung am Rathaus, Rathausallee 42, in Norderstedt aus ihren Werken „Erika Mann - Eine jüdische Tochter“ (Arche-Verlag) und „Tochter und Vater“ (S. Fischer Verlag). Thomas Mann war der Schwiegersohn, die Tochter Katia Mann, und „Er“, das war ihr Vater Alfred Pringsheim, ein Gelehrter. Und Jude. Die Ehefrau von Deutschlands großem Dichter war Jüdin, ein Fakt, der in Mann-Biografien nur gestreift wird, wenn überhaupt erwähnt. Folglich waren auch die Kinder der Manns jüdisch, folglich stand Thomas Mann nicht nur wegen seiner Schriften auf der Negativ-Liste des NS-Regimes. Sondern auch wegen seiner jüdischen Familie. Thomas Mann hat mit der Jüdischkeit seiner Ehefrau sogar kokettiert und sie im „Gesang vom Kindchen“ als „Prinzessin des Ostens“ bezeichnet. Viola Roggenkamps Spurensuche über die jüdische Tochter Erika Mann ist ein ebenso spannendes Werk wie „Familienleben“ und ihr neustes Werk „Tochter und Vater“, eine Fortsetzung von „Familienleben“. In „Tochter und Vater“ geht die Autorin voll Liebe auf die Spuren ihres Vaters, des Mannes, der sie, ihre Schwester, Mutter und Großmutter durch sein Nicht-Jude-Sein vor der Verfolgung und Vernichtung der NS-Schergen rettete.
Karten zu acht Euro für die Lesung gibt es unter Telefon 040 - 5227276, unter buch-norderstedt@wtnet.de per E-Mail und an der Abendkasse.