Norderstedt (em) Etwas ganz Neues wurde versprochen und etwas ganz Neues kam: Ein Mini-Musikumzug und insgesamt zwölf kurze Platzkonzerte von fünf Gruppen erfreuten gleichzeitig die Norderstedter*innen am Sonntag (19. September). Eine derartige Aktion wie den „Mini-Movimento“ hat es in der Stadt Norderstedt bisher noch nie flächendeckend gegeben.

Entsprechend gespannt waren die Veranstaltenden, wie das Angebot bei den Norderstedter*innen ankommen wird. Veranstaltet wurde die Alternative zum Autofreien Straßenfest von der Stadt Norderstedt in Zusammenarbeit mit dem Initiativkreis Die Ulzburger Straße e.V. (IKUS).

Statt auf der Ulzburger Straße, wie sonst beim großen Autofreien Straßenfest üblich, bewegten sich insgesamt 60 Künstlerinnen autofrei durch alle Norderstedter Stadtteile und gaben ihre Kunst zum Besten: Die Dudelsackspielerinnen „Caledonien Pipes and Drums“ musizierten überwiegend in Friedrichsgabe, die Kampfkünstlerinnen der Capoeira-Gruppe „Meia lua inteira“ bewegten sich in Harksheide, die Taiko-Trommler „Taiko Bastards“ lockten die Menschen in Garstedt auf ihre Balkons, die dort einen schönen Logenplatz hatten und die Samba-Gruppe „Unidos de Hamburgo“ brachte die Zuhörerinnen in Glashütte in „Schwingungen“.

Vom Stadtpark Norderstedt bis hin zur Ulzburger Straße, dem angestammten Platz des großen Movimento, trommelte sich „Fogo do Samba“ im Wechsel mit Lesleys DJ-Fahrrad durch die Straßen. Sie wurden begleitet von Stelzenläuferinnen von „Stelzenart“ und Tänzerinnen um Miriam da Silva. Für die Norderstedter*innen war dies auf alle Fälle ein ungewohnter Moment, als die Samba-Klänge direkt bei ihnen zu Hause „am Gartenzaun“ erklangen.
Alle Mitwirkenden bewegten sich und ihr gesamtes Equipment während der ganzen Aktion klimafreundlich mit Fahrrädern, großen Lastenrädern mit einem Füllraum von zwei Kubikmetern und mehreren 100 Kilogramm Belastbarkeit. Andere bewegten sich und ihre Instrumente mit Rikschas oder zu Fuß zu den jeweiligen Spielorten.

Da niemand außer den Veranstaltenden vorab wusste, wo wann welches Konzert stattfindet, reagierten die zufälligen Zuschauerinnen überrascht und erfreut zugleich. Martina Braune von der Stabsstelle Nachhaltiges Norderstedt: „Die meisten Menschen haben den Zusammenhang zum Autofreien Straßenfest an der Musik und der Art der Fortbewegung erkannt. Denn Dudelsack, Samba-Trommeln und besondere Fahrräder sind charakteristisch für das beliebte Event“. Henning Schurbohm, 1. Vorsitzender des Initiativkreises die Ulzburger Straße e.V. (IKUS) ergänzt: „Die Überraschung ist geglückt, selbst mit Abstand haben wir die Norderstedterinnen erreicht. Wir freuen uns jedoch, wenn wir nächstes Jahr wieder mit vielen autofreien Aktionen alle zusammen auf der Ulzburger Straße feiern werden“.
Foto: Künstler*innen während des Auftritts in der Grootkoppelstraße. © Stadt Norderstedt