Norderstedt (em) In der Stadt Norderstedt ist ein neues „Jugendschutzhaus“ eröffnet worden. In der neuen Einrichtung im ehemaligen Sport-Internat auf dem HSV-Gelände an der Ulzburger Straße können bis zu 14 junge Menschen im Alter von 14 bis 17 Jahren untergebracht werden, die nach einer sogenannten Inobhutnahme durch die Jugendschutzbehörden kurzfristig einen Schutzraum benötigen.

Den Betrieb des Hauses und die fachliche Betreuung der jungen Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort übernimmt das Team der Gemeinnützigen Perspektive GmbH, die im Kreis Pinneberg seit langem Kinder- und Jugendschutzeinrichtungen betreibt. „Ein großer Schritt für uns in der Kinder- und Jugendhilfe“, sagte Norderstedts Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder zur Eröffnung des Jugendschutzhauses.

Die Stadt Norderstedt hatte die Räume im ehemaligen HSV-Internat bereits vor einigen Jahren vom Sportverein angemietet, unter anderem zur Unterbringung von Geflüchteten. Das Jugendschutzhaus bietet 14 Einzelzimmer mit jeweils eigenem Bad sowie ein „Mutter-Kind-Zimmer“. Die Kosten für den Betrieb teilt sich die Stadt mit dem Kreis Segeberg, dem Kreis Pinneberg, dem Kreis Stormarn und dem Kreis Herzogtum Lauenburg, die dafür jeweils Unterbringungsplätze in Anspruch nehmen können. Wie Eckbert Jänisch, Geschäftsführer des Trägers „Perspektive“, und Fachbereichsleiter Sebastian Blum erläuterten, werden die Jugendlichen rund um die Uhr von mindestens zwei pädagogischen Fachkräften betreut. Dazu kommen Hausmeister, Hauswirtschaft und allen voran Einrichtungsleiter Jörg Horkenbach.

„Wir glauben an das Haus und an das Konzept. Es fühlt sich für uns gut an“, sagte Karina Jungsthöfel, Leiterin des Jugendamtes der Stadt, zur Eröffnung. Nach ihren Worten werden in der Stadt Norderstedt pro Jahr annähernd 70 junge Menschen durch die Jugendbehörde in Obhut genommen. Zum Beispiel dann, wenn in ihren Familien ein akutes Suchtproblem der Erziehungsberechtigten festgestellt wird. Im besten Fall werden die Jugendlichen nur bis zu einigen Wochen im Jugendschutzhaus untergebracht, ehe sie in ihre Familien zurückkehren können oder zum Beispiel zu einer Pflegefamilie oder in eine Wohngruppe kommen. 

Foto: Norderstedts Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder, 2. von links, zusammen mit Andreas Lilienthal (von links), Fachbereichsleiter Jugendhilfe Nord+Süd, Jugendamtsleiterin Karina Jungsthöfel sowie Eckbert Jänisch, Sebastian Blum und Jörg Horkenbach von der Gemeinnützige „Perspektive“ GmbH, die die Trägerschaft übernommen hat.