Norderstedt (em) Am Donnerstagabend trafen sich die Jusos unter dem Titel „Mittendrin statt nur dabei“ mit anderen Norderstedter Jugendlichen im SPDpodium, um darüber zu diskutieren, was jugendliches Engagement in Politik und Gesellschaft behindert und was es fördern könnte. Gemeinsam haben sie Ansätze entwickelt, wie Engagement für jugendliche attraktiver werden kann.

Zum Anfang warfen alle Teilnehmer einen Blick auf die Ergebnisse der jüngst veröffentlichten Jugendengagement-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Die zentrale Erkenntnis: jenseits der klassischen institutionellen Möglichkeiten zum Engagement gibt es bei Jugendlichen durchaus viel Interesse an politischer und gesellschaftlicher Beteiligung. Und: Auch das Interesse an Mitarbeit in Parteien, Jugendverbänden oder Jugendparlamenten ist größer, als man annimmt, wird aber nicht unbedingt realisiert.

Was kann man an dieser Stelle tun das war die zentrale Frage des Abends. „Für uns war es besonders wichtig, mit anderen Jugendlichen über dieses Thema zu sprechen“, sagte Jan Meder, Norderstedter Juso und Mitorganisator der Veranstaltung, „Denn die sind immer noch die besten Experten für ihre eigenen Belange. Wir haben die Ergebnisse der Studie noch einmal mit neuen Ideen und vor allem persönlichen Erfahrungen der verschiedenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ergänzen können.“ So wurden zum Beispiel Verbesserungen für den Politik-Unterricht an den Schulen und direktere Teilnahmemöglichkeiten bei Parteien und Jugendverbänden vorgeschlagen. Es wurde auch die Distanz des politischen Betriebs und vieler Politiker zu Jugendlichen kritisiert, genauso wie unzureichende Kommunikation. Viele Jugendlichen wüssten aber auch schlicht nicht ausreichend, wie politische Prozesse genau funktionieren und würden es auch nur unzureichend erklärt bekommen. Der Einladung der Norderstedter Jusos waren sowohl Vertreter des Kinder- und Jugendbeirates als auch verschiedener Norderstedter Schülervertretungen gefolgt.

Über diese rege Teilnahme freute sich Cedric Gräper, 17, selbst Teilnehmer als Vertreter des Kinder- und Jugendbeirates: „Ich bin erstaunt, freue mich aber auch natürlich so viele andere engagierte Jugendliche zu sehen, die ebenso an diesem Thema interessiert sind.“ Auch Theresa Schmidt, 17, Schülervertreterin am Coppernicus-Gymnasium, war mit der Veranstaltung zufrieden: „Besonders spannend fand ich die Möglichkeit zu diskutieren, wie Politik auch anders funktionieren und politisches und gesellschaftliches Engagement für Jugendliche attraktiver werden kann.“ Die Ergebnisse dieses Treffens sollen natürlich nicht in einer Schublade verstauben.

Die Jusos wollen sie weiter aufbereiten und mit den Inhalten und Vorschlägen an höhere Juso-Ebenen und die Mutterpartei SPD herantreten. Darüber hinaus haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darauf geeinigt, dass sie das wichtige Thema Jugendengagement weiter gemeinsam verfolgen und sich vernetzen wollen. Dementsprechend wird dies wohl nicht das letzte Treffen gewesen sein.

Foto: Zusammen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern trägt Jusos Norderstedt
Vorstandsmitglied Jan Meder (26, an die Wand gelehnt) die Diskussionsergebnisse zusammen.