Norderstedt (em) Mit Pablo Picasso und Georges Braque tauchte Papier erstmals zu Beginn des 20. Jahrhundert als autonomer Werkstoff auf.

Hatte Papier vorher nur eine dienende Funktion als Trägermaterial, standen nun bei den „Papier collés“, die verschiedensten gefundenen Papiere gleichwertig neben gemalten oder gezeichneten Partien. Die Betonung der Prozesshaftigkeit, des additiven Zusammenfügens sowie des Konzeptgedankens ließ die Collage zu dem adäquaten Ausdrucksmittel des 20. Jahrhunderts werden. In den folgenden Jahrzehnten traten Collagen in fast allen avantgardistischen Strömungen und in unterschiedlichster Ausprägung auf.

In dieser Tradition wird im Sommerworkshop gearbeitet. Inspirieren wird die Teilnehmer das mitgebrachte Material, Gebrauchspapiere aller Art, benutzt und unbenutzt. Überall sind Menschen von Papier umgeben, ein günstiger und nachhaltiger Werkstoff, zum Sammeln und Nutzen. Es werden die unterschiedlichen Materialien erforscht, in neue Sinnzusammenhänge gebracht, experimentiert, es wird eingegangen auf Struktur, Textur und Stofflichkeit. In der ganzen Bandbreite der künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten werden unterschiedlichste handwerkliche Verfahren genutzt.

Wie kann Land dargestellt werden, wie Wasser? Wogen entstehen vielleicht durch die Frottage des Wellenreliefs eines Kartons, Schaumkronen durch gerissene Papierfetzen. Der Phantasie folgend entstehen neue, eigene Landschaften. Der Workshop findet im Rahmen des Norderstedter Kunstsommers statt, in den großzügigen hellen Räumen des Stadtmuseums.

15. bis 19. Juli | 10 bis 16 Uhr
Stadtmuseum | Friedrichsgaber Weg 290 | 22846 Norderstedt

Die Teilnehmerzahl ist auf zehn beschränkt. Anmeldungen zum Kurs sind bei Anke Redeker (E-Mail: lunaysol@gmx.net) oder unter Tel.: 0 40 / 52 98 54 04.

Kostenbeitrag: 215 Euro