Norderstedt/Berlin. Das olympische Fieber in Norderstedt steigt! Von Montag, 12. Juni, an ist Norderstedt „Host Town“ für die „Special Olympics World Games“, die am 17. Juni in Berlin eröffnet werden. Die Olympischen Spiele für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung in der Hauptstadt sind das größte Sport-Event in Deutschland seit den Olympischen Spielen 1972 in München. Norderstedt wird als „Host Town“ Teil des Olympischen Dorfes sein – und Gastgeber für die Athletinnen aus Norwegen. Aus Norderstedt selbst nehmen acht Sportlerinnen an den „Special Olympics“ teil. Ein Höhepunkt der „Host Town“-Woche in Norderstedt ist ein „Olympischer Fackellauf“ am Mittwoch, 14. Juni.

„Wir sind sehr froh und stolz, Host Town sein zu dürfen – und werden alles tun, damit die Gäste aus Norwegen bei uns eine tolle Zeit haben“, sagt Norderstedts Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder. „Die ‚Special Olympics Games‘ werden dem Thema Inklusion in Norderstedt und überall in Deutschland einen starken und wichtigen Anschub geben.“ Insgesamt 216 „Host Towns“ sind von den Organisatorinnen bundesweit ausgewählt worden. Darunter auch Kiel, Lübeck, Schleswig und der Landkreis Stormarn in Schleswig-Holstein. Die norwegische Delegation umfasst 69 Sportlerinnen sowie deren Trainerinnen und Betreuerinnen.

Norderstedts II. Stadträtin und Sportdezernentin Katrin Schmieder sagt: „Inklusion ist Teil unseres städtischen Bildes und Selbstverständnisses. ‘Host Town‘ für die ‚Special Olympics‘ zu sein, wird den Fokus nochmals ganz stark auf den Grundgedanken der Inklusion richten. Es wird uns zeigen, wo wir richtig gut sind – und wo noch Barrieren sind.“ Die Sportdezernentin dankte den hiesigen Sportvereinen für ihre Hilfsbereitschaft und Kooperation. Diese mache es möglich, dass die norwegischen Sportlerinnen während der „Host Town“-Woche optimale Trainingsbedingungen und Trainingspartnerinnen in den verschiedenen Sportarten direkt vor Ort hätten. „Der olympische Geist herrscht auch hier und auch unsere Schulen sind mit eingebunden, was mich sehr freut“, sagt Katrin Schmieder.

Alle Norderstedterinnen können sich einbringen und mitmachen. Am Mittwoch, 14. Juni, findet ein Olympischer Fackellauf von den Norderstedter Werkstätten aus in Richtung Rathausmarkt statt. Der Startschuss dazu fällt um 10.30 Uhr – am Ziel vor dem Rathaus wird um 11.15 Uhr ein Olympisches Feuer symbolisch entzündet werden. Norderstedter Schülerinnen werden gemeinsam mit den Special-Olympics-Athletinnen am Fackellauf teilnehmen. Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder ruft die Bevölkerung auf, entlang der (zeitweise abgesperrten) Strecke, die über Stormarnstraße, Stonsdorfer Weg, Alter Kirchenweg, Rathausallee zum Rathausmarkt führt, ordentlich Stimmung zu machen und die Sportlerinnen anzufeuern. Die Oberbürgermeisterin: „Ich appelliere an alle Norderstedter*innen, werden Sie Teil des olympischen Dorfes! Feuern Sie die Menschen an beim Fackellauf.“

Mit dabei beim Norderstedter Fackellauf ist die dreifache Goldmedaillen-Gewinnerin Kirsten Bruhn, eine der bekanntesten paraolympischen Sportlerinnen Schleswig-Holsteins.

Am Abend des 14. Juni findet von 17 Uhr bis 21 Uhr im Stadtpark Norderstedt ein buntes und vielseitiges Fest mit den Sportlerinnen aus dem Gastland Norwegen statt, zu dem auch alle Norderstedterinnen herzlich eingeladen sind.

Für Maike Rotermund, langjährige und erfolgreiche Trainerin von Athletinnen, die in den vergangenen Jahren die Norderstedter Farben weltweit getragen und bei internationalen Wettkämpfen eine Vielzahl von Medaillen und Titeln gewonnen hatten, und auch für ihre Schützlinge sind die „Special Olympics“ in Berlin der absolute Höhepunkt: „Das kommt einmal im Leben! Wir freuen uns wahnsinnig auf unsere Weltspiele.“ Die Vertreterin des Inklusiven Sportvereins Norderstedt dankte allen Unterstützerinnen: „Wir sind von allen Sportvereinen mit offenen Armen empfangen worden.“

Die Special Olympics sind die weltweit größte, vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) offiziell anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Sie wurden im Jahr 1968 von Eunice Kennedy-Shriver, einer Schwester von US-Präsident John F. Kennedy, ins Leben gerufen, um die Akzeptanz und die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen und die Gesundheit beeinträchtigter Menschen durch aktive sportliche Betätigung zu fördern. Bei den ersten „Special Olympics“ nahmen 1.000 Athletinnen teil, an den Sommerspielen, die turnusmäßig 2019 in Abu Dhabi stattfanden, waren 7.000 Athletinnen aus aller Welt beteiligt. Heutzutage sind 5,2 Millionen Athlet*innen in 174 Ländern Teil der „Special Olympics“.