Norderstedt (em) „Vielleicht jubelt auch ein Forscher oder eine Forscherin aus dem Gebiet der EUROPA-UNION Norderstedt über die geglückte Landung der Marsforschungssonde „CURIOSITY“ um 7.17 Uhr mitteleuropäischer Zeit am 6. August im Gale-Krater“, so Manfred Ritzek, der Vorsitzende der EUROPA-UNION Norderstedt. Die Landung ist ein sensationeller Erfolg dieses High-Tech-Projektes, das mit dem Start des Fluges der fast autogroßen Forschungssonde am 26. November vorigen Jahres begann und heute Morgen 15 Minuten früher als erwartet auf dem 154 Kilometer weiten Gale-Krater endete. „Bei einer Geschwindigkeit von 20.900 Stundenkilometern kann so ein Vorsprung schon mal rausgeholt werden“, so Ritzek.
Die Europäische Union unterstützt dieses NASA- Forschungsprojekt über die Europäische Raumfahrtagentur, ein enorm wichtiger Beitrag für Forschung und Entwicklung in der EU. Auch die Kieler Universität ist an diesem Forschungsprojekt beteiligt, nämlich an dem Strahlenmessgerät „Radiation Assessment Detector“ (RDA), das bereits auf dem gesamten Flug Messungen kosmischer Strahlen vom Mars vorgenommen hat und nun auf dem Mars selbst nach Boden- und Felsproben die Untersuchungen fortsetzen wird. Es wird nach Spuren gesucht, die belegen sollen, dass auf dem Mars einmal Bedingungen geherrscht haben, die mikroorganisches Leben ermöglicht hätten.
Die Übertragung der Signale vom Mars zur Erde dauert 14 Minuten. Wenn also eine Messung im deutschen Kontrollzentrum in Darmstadt, neben dem NASA-Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena eine der bedeutendsten Forschungseinrichtungen, ankommt, ist die Sonde mit dem Strahlenmessgerät schon weiter gerollt und untersucht die Gebirgsflanken in der Mitte des 5.500 Meter hohen Sharpberges. Die dortigen Gesteinsschichten bieten den Geologen ein Bilderbuch der Marsgeschichte.
„Die neugierige Suche nach Leben im All lasse sich gut verbinden mit der existenziellen Suche nach Gott“, so der Mainzer Theologe Alexander Loichinger. „Ein weites Feld für die gemeinsame Forschung der Naturwissenschaften, der Philosophie und der Theologie ist mit dieser Landung weiter angestoßen worden“, so Manfred Ritzek.
„Die Erforschung des Sonnensystems sollte irgendwann auch eine Besiedlung zur Folge haben, auch wenn wir uns das jetzt noch nicht vorstellen können“, so Günther Reitz, verantwortlich für das Strahlenmess-Programm des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums in Köln für diesen „High-Tech-Kundschafter“.
Ein faszinierendes Forschungsprogramm, das sicherlich auch junge Menschen im Gebiet der EUROPA-UNION Norderstedt begeistert. „Ob sich von diesen jungen Zukunftswissenschaftlern jemand bereit erklären wird, die mehr als sechzehnmonatige Reise zum und vom Mars auf sich zu nehmen und dann noch auf dem Mars zu forschen, bleibt abzuwarten“, so Ritzek abschließend.