Norderstedt (em) So ein „Konzert unter dem Schirm“ vor dem Weltladen gab's noch nie: außergewöhnlich exotisch urtümlich. Mario Schramm spielt am Donnerstag, 28. August, von 17 bis 18 Uhr auf seinen handgemachten Didgeridoos und Luren. Der Handwerker und Musikant ist schon ab 15 Uhr anwesend und bringt den Besucherinnen und Besuchern die traditionellen Blasinstrumente Uhr workshop-artig näher, erklärt die Spieltechnik und ihre therapeutische Wirkung, er spielt selber und lässt die Gäste des Weltladens probieren, Töne aus den Instrumenten herauszubekommen ...
Das Didgeridoo gilt als ursprüngliches Musikinstrument der nordaustralischen Ureinwohner, der Aborigines. Durch Felszeichnungen ist belegt, dass es mindestens etwa 3000 Jahre alt ist, nach den Mythen der indigenen Bewohner Australiens vermuten Wissenschaftler ein Alter bis zu 40000 Jahren. Der Ton wird durch Mundbewegungen erzeugt, durch Atemtechnik und Stimmeffekte. Das Didgeridoo steht nach Art und Weise der Tonerzeugung den Blechblasinstrumenten (aus Holz) nahe.
Dabei ist die schwingende Luftsäule das klangbildende Element. Das Naturinstrument hat durchaus seinen Weg in die Pop-Musik gefunden, der sonore, beruhigende Klang dient allerdings auch therapeutischen Zwecken. Es wird eingesetzt bei Erkrankungen der Atemwege, chronischer Bronchitis, sogar bei Mukoviszidose. Mario Schramm wird besonders von 15 bis 17 Uhr auch verbal Auskunft geben. „Von 17 bis 18 Uhr wird er dann hauptsächlich auf dem außergewöhnlichen Instrument spielen und faszinierende, rhythmische und meditative Klangwelten erzeugen“, freut sich der Veranstalter Franz Maletzke vom Weltladenteam. Mario Schramm aus Ellerbek (bei Hamburg) stellt auch Luren her und spielt am 28.August vor dem Weltladen auch auf diesen historischen Trompeten, die aus Bronze hergestellt wurden. Archäologische Funde dieses urtümlichen Windblasinstruments, das ein bis zwei Meter lang und gebogen ist, belegen, dass diese alten Blasinstrumente bereits im 2. Jahrtausend v.u.Z. in Skandinavien im Gebrauch waren. Aber auch in Norddeutschland gibt es mehrere Funde.
Ursprünglich benutzen die Ureinwohner Nordeuropas Hornluren, in einander gesteckte Rinderhörner. Der Klang war ursprünglich ein differenziertes Brummen. Aber Mario Schramm kann auch durchaus virtuos auf seinen selbst gefertigten Luren spielen. Das Weltladenteam freut sich auf den Handwerker und Musikanten Mario Schramm, wird das „Konzert unter dem Schirm“ doch dem Namen des Trägervereins „Eine Welt für Alle“ gerecht.
Obwohl weder Aborigines und Nordeuropäer in der Bronzezeit keinen Kaffee getrunken haben, wird das Weltladenteam natürlich FAIRflixt goot! Norderstedts Kaffee gegen eine freiwillige Spende ausschenken. Die Veranstalter freuen sich auf Mario Schramm und die Gäste beim 'Konzert unter dem Schirm' m 28.August.