Quickborn/Bad Neustadt (em) Am Wochenende 11./12. Juni fanden die Deutschen Meisterschaften der WAKO im Kampfsport in Bad Neustadt (Bayern) an der schönen Rhön statt.
Anders als bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft (German Open), welche vor 10 Wochen stattfand, dürfen bei der DM nur die Finalisten der Landesverbände an den Start gehen. Entsprechend hoch ist das Niveau! Für den Traditionsverein MUDO KWAN hatten sich 4 Wettkämpfer qualifiziert, wovon 3 für ihren Verein und Hamburger Landesverband teilnahmen.
Emily Jahnke (10 Jahre) startete in der Disziplin Musik-Formen Hardstyle. Emily hatte auf der DM im letzten Jahr den 1. Platz in der Altersklasse Jugend B errungen und mußte dieses Jahr in der nächst höheren Altersklasse Jugend A starten. Schon auf der German Open hatte sie ihre Klasse gezeigt und mußte sich nur Rubina Vlach aus Hessen geschlagen geben. So war es auch dieses mal, aber die Kampfrichter mußten bei der Form von Emilys Mitbewerberin Charis Kunz aus Berlin etwas anderes gesehen haben, als der Rest der Halle inklusive Bundestrainerin. Zwei Kampfrichter (aus Hessen) gaben Charis eine viel zu hohe Wertung für ihre gezeigte Performance. Mit 0,1 Punkte Unterschied landete Emily völlig unverdient „nur“ auf dem 3. Platz.
Der amtierende Deutsche Meister Finn Vagt (10 Jahre, Musik-Formen, Hardstyle), welcher auf der German Open „nur“ den 2. Platz belegt hatte, war durch dieses Ergebnis so motiviert, daß er sein ganzes Training intensiviert hatte. Der Erfolg ließ sich sehen. Finn lief eine fantastische Form. Sein Gegner Niki Richter aus Berlin, welcher auf der German Open den 1. Platz belegte, war sich seines Sieges anscheinend zu sicher gewesen und hatte sich nicht gesteigert. Er belegte den 3. Platz hinter Ali Turkmen aus Rheinland-Pfalz. Finn dagegen wurde mit dem mehr als verdienten 1. Platz belohnt und fuhr als alter und neuer Deutscher Meister nach Hause.
Der dritte im Bunde war Güney Dogan (14 Jahre, Junioren B), welcher im Softstyle antrat. Auf der letztjährigen DM belegte er noch den 3. Platz. Danach folgte der 2. Platz auf dem Deutschland Pokal. Auf der German Open holte er sich seinen ersten internationalen Titel mit dem 1. Platz. Auch jetzt zeigte er sein Können und wurde mit dem 1. Platz und dem Deutschen Meistertitel belohnt. Nach der Wettkampf-Sommer-Pause wird das nächste Turnier voraussichtlich der Hessencup (Manus-Trophy) in Sandershausen am 17. + 18. September sein.
Kurz zur Erklärung, was Musik-Formen sind:
Im Kickboxen (Sportkarate) gibt es neben den Kampfdisziplinen auch die nicht weniger anspruchsvolle Wettkampfdisziplin „Freestyle-Music-Formen“. Bei Formen (Kata, Hyong, Kuen, Poomse, Tul, ...) handelt es sich um die stilisierte Form eines Kampfes gegen imaginäre Gegner, bei der Verteidigung, Angriffe und Gegenangriffe in festgelegter Abfolge und Ausführungsart dargeboten werden. Hier werden kampfsportspezifische Techniken in einer Free-Style-Form mit Musik vorgeführt und der Ausdruck, die Koordination sowie die Beherrschung und der Schwierigkeitsgrad der Techniken bewertet. Die Choreographie der Form zur Musik ist von höchster Bedeutung. Neben diesen Grundforderungen werden in die Freestyle-Formen noch akrobatische Elemente eingebaut, wie sie auch aus dem populären „Tricking“ bekannt sind, nur daß diese hier zusätzlich noch Kampftechniken enthalten.
Der Verein lädt jede und jeden, der Interesse am Kampfsport hat, egal ob traditionell an Selbstverteidigung (Karate, Taekwondo) oder modern an Wettkampfsport (Kickboxen, Sport-Karate, K-1), zu einem kostenlosen Probetraining ein. Informationen gibt es beim Verein MUDO KWAN, Werner-von-Siemens-Str. 1, 25479 Ellerau, im Internet www.mudokwan.de oder am Telefon 04106 / 62 63 52.
Foto: Emily, Finn und Güney nach dem Wettkampf vor ihren Trainern Frank Kumm und Alexandré Mair