Quickborn (em) Die Quickborner und auswärtige Spaziergänger lieben ihr „Himmelmöörchen“. Bei einigen Spaziergängern reicht die Liebe sogar soweit, dass sie im Himmelmoor unbedingt mit anpacken wollen. So fanden sich nach dem Aufruf der Arbeitsgemeinschaft Torfbahn Himmelmoor e.V. am 11. Februar 21 Helfer zusammen, um dem Moor eine kleine Wellnessbehandlung zu verpassen.
Jahrhundertelang wurde das Moor bewusst trocken gehalten, um Torfabbau für die Gewinnung von Heizstoffen und Pflanzenzuchterden zu betreiben. Bis 2018 wurde im Himmelmoor noch Torf abgebaut und in die Baumschulen weggefahren. Der Torf bildete in den Baumschulen und Gemüsezuchtbetrieben eine Lebensgrundlage für die Pflänzchen. Nach dem Ende des Torfabbaus versuchen die Torfbahner gemeinsam mit vielen Helfern dem Moor wieder zum Leben zu verhelfen.
Bisher hatten die Torfbahner Arbeitseinsätze mit bestimmten Gruppen durchgeführt. Dazu zählen unter anderem geschlossene Gruppen der Schlangenliebhaber, Geocacher oder Jäger.
Nun wurde das erste Mal öffentlich zur Beteiligung aufgerufen. Verbreitet wurde der Mitmachtag über Facebook und über den Klimaschutz-Newsletter der Stadt Quickborn. Um 10:30 Uhr wurde sich auf dem Betriebshof der Torfbahn getroffen. Dann ging es mit der Bahn zum 1,2Km entfernten Einsatzort.
Gemeinsam wurde mit den Helfern aus Quickborn, Barmstedt, Halstenbek und Lüneburg eine Fläche im zentralen Moorbereich entkusselt.
Die Menschen kamen aus unterschiedlichsten Berufen. Mit dabei waren eine Moorfachfrau, ein Naturpädagoge, ein Lokomotivführer, ein Feinmechaniker, mehrere Büroangestellte und Kindergärtnerinnen.
Mit Astschere, Schaufeln und Spaten ging es den Kiefern und Birken an ihr Genick. Zusätzlich waren noch zwei Kettensägen für die größeren Bäume im Einsatz. Auf dem Feld hatte man immer das sanfte Klappern der Astscherenmechanik im Ohr. Zwischendurch wurde von den Kindergärtnerinnen auch mal ein Liedchen angestimmt.
Die Pause wurde mit Schmalz-Eulenbrot und mit selbstgebackenen Muffins zu einem Geschmackserlebnis. Trotz des grauen und trüben Moorwetters herrschte stets eine sonnige Stimmung. Besonders schön war es, dass alle Teilnehmer untereinander in Gespräche kamen und ihre Moorerlebnisse teilten.
Nach der Pause wurde das Reisigmaterial in eine dortige Benjeshecke eingebracht. Ab 15:00 Uhr hatten Schlingnatter, Kreuzotter und Wollgras wieder 300m² reinste Wohlfühlfläche dazu bekommen.
Dann ging es mit der Bahn zurück zum Betriebshof, dort gab es noch Einblicke in die anderen Tätigkeiten der Torfbahn. Schließlich verließen alle Teilnehmer das Gelände mit einem guten Gefühl, dem Himmelmoor wieder ein Stück geholfen zu haben.