Quickborn (em) Für mehr Transparenz in der Ortspolitik hat sich die Quickborner FDP-Fraktionsvorsitzende Annabell Krämer beim traditionellen Grünkohlessen der Freien Demokraten ausgesprochen.
Bei allem Verständnis für den Datenschutz gebe es auch ein berechtigtes Interesse der Bürger z.B. daran, wie mit dem Geld der Stadt und damit dem Eigentum der Bürger selbst umgegangen werde. Die Diskussion über den Verkauf des Ärztezentrum-Geländes sei nur ein Beispiel. Die jetzt öffentlich diskutierten Zahlen würden aus unserer Sicht eine Abgabe des Geländes zu einem viel zu günstigen Betrag bedeuten. Nach den geltenden Regeln kann die FDP noch nicht einmal deutlich machen, wie sie bei dem Antrag der Verwaltung gestimmt hat. „Die FDP hat sich seinerzeit im Land dafür eingesetzt, dass der Hauptausschuss öffentlich tagt,“ erinnerte die Liberale. „Es kann nicht sein, dass das Ziel der erhöhten Transparenz dadurch konterkariert wird, dass immer mehr Tagesordnungspunkte für "nicht öffentlich" erklärt werden.“
Bei ihrem Jahresrückblick erinnerte die Fraktionsvorsitzende auch daran, dass Bürgermeister Köppl eigenmächtig versucht habe, 160.000 Euro für den Bahnübergang Ellerau in den Haushalt 2015 einzustellen, obwohl alle Fraktionen zuvor die Etatposition auf 80.000 Euro begrenzt hätten. Trotz Gegenantrag der FDP wurde nun der erhöhte Betrag ohne vorherige politische Beratung in den Haushalt eingestellt. Eigenmächtiges Verhalten der Verwaltung habe es auch bei der Machbarkeitsstudie zur Gronauquerung gegeben. Die FDP hatte der Auftragserteilung für dieses Gutachten nur zugestimmt, wenn auch eine Variante untersucht würde, bei der der Schwerlastverkehr auf der Bahnstraße verbleiben solle. Aufgrund einer Absprache mit der Verwaltung habe das Gutachter-Büro entgegen dem Auftrag der Ratsversammlung dieses aber nicht weiterverfolgt.
Mittlerweile ist eine Nachbearbeitung erfolgt. Irritiert zeigen sich die Freien Demokraten ebenfalls bei der Diskussion zur verbesserten Nutzung des Freibades. Nachdem Vorschläge der FDP zur Frühförderung des Schwimmunterrichts mit Unterstützung der DLRG von der Verwaltung und den anderen Parteien wegen zu hoher Kosten und Haftungsanforderungen abgelehnt worden waren, tauchen nahezu identische Vorschläge jetzt als Empfehlungen der Verwaltung wieder auf. Zufrieden zeigte sich die stellvertretende Ortsvorsitzende Friederike Rübhausen mit den überörtlichen Aktivitäten der Quickborner FDP. So arbeiteten Parteimitglieder sowohl im Kreisvorstand als auch in Landesfachausschüssen mit. „Aber natürlich freuen wir uns über jeden, der freiheitliches Denken auch bei uns in Quickborn unterstützt," warb die Ratsfrau.