Der neue Roman erscheint ziemlich überraschend, zu seinem 83.Geburtstag. „Schreiben hält jung“, kokettiert Peter Jäger in seinem Pressetext. Auf den Quickborner Autor trifft das mit Sicherheit zu. Bei Wikipedia sind etwa 18 Buchtitel von ihm aufgelistet, die er in seiner aktiven Zeit als Lokal-Journalist und später als „Ruheständler“ verfasst hat.
Der neue Roman „Auf gute Nachbarschaft!“ drückt einen Wunsch aus, passt aber auch in die turbulente Zeit mit vielen Veränderungen. Für seine Geschichte hat der Autor drei befreundete Paare einen Sommer lang beobachtet. Dabei verbindet er das realistische Umfeld mit einer großen Portion eigener Fantasie.
Gute Nachbarschaft bewährt sich, als Hans und Lotti nach einem Kurzurlaub vor dem Scherbenhaufen eines Einbruchs stehen. In dieser brenzligen Situation erscheint ihr Nachbar Reinhold mit einem Pappkarton im XXL-Format, um das zerdepperte Fenster provisorisch zu schließen.
Trotz gewünschter Harmonie entstehen mitunter verzwickte Situationen. BeimStadtfest bricht unter den Eheleuten heftiger Streit wegen einer Lappalie aus. „Wir sind erschrocken, lieber Freund, wie schnell die Emotionen hochkochen“, gesteht Alex, der Dritte im Bunde.
Der Besuch eines Tabaluga-Konzerts erinnert Nachbarn Reinhard an sein früheres Puppenspieler-Hobby, das er mit Hilfe seiner Tochter wieder beleben will. Die Leser erleben in diesem Kapitel die Geschichte einer modernenKasper-Aufführung.
Besonders schmerzhalt sind Enttäuschungen, die sich aktuell in der Politik ergeben. Der erfahrene Autor hat auch die gerühmte „Zeitenwende“ in ihren Auswirkungen aufgegriffen. (pja)