Quickborn (em) Der Betriebshof ist meist ein Ort, an dem man Winkelschleifer, Dieseltuckern oder Schweißgeräte hören kann. Nun gab es zwei Tage lang andere Geräusche. Von allen Ecken auf dem Betriebshof waren vergnügte und frohe Kinderstimmen zu hören. Gemeinsam mit der DRK-Kita Hainbuchenstieg veranstalteten die Torfbahner zwei Projekttage zum Thema Himmelmoor.

Am ersten Tag stand die Lore 124 im Mittelpunkt. Schon über hundert Jahre zog die Lore Torf durch verschiedene Moore in Schleswig-Holstein. Seit dem Ende des Torfabbaus im Jahr 2018 wird die Lore hauptsächlich für Arbeitsfahrten eingesetzt. Ihr äußeres Gestaltungsbild teilt sich die Lore 124 mit 46 weiteren baugleichen Artgenossen im Himmelmoor. Das Design der Loren ist recht einheitlich – für die Kinder der Schmetterlingsgruppe zu einheitlich. Im Mai hatten Torfbahner und die Leitung der KITA Hainbuchenstieg, Olga Keck eine Himmelmoorprojektwoche für das Himmelmoor geplant. Zwei Tage der Projektwoche wurden mit den Torfbahnern gemeinsam verbracht. 

Am ersten Tag rückten die Kinder mit Pinsel und Fingerfarben an. Die am Vortag rausrangierte Lore 124 wurde für die Kinder bereitgestellt. Nachdem die Kinder eine Einweisung bekommen hatten, ging es gleich los. Gemalt wurde mit Pinseln und Fingern, sogar ganze Hände und Füße der Teilnehmer kamen für bunte Abdrücke zum Einsatz. Bis zur Mittagspause wurde die sonst einheitsschwarze Lore zu einem Kunstwerk hergerichtet. Die Lore hebt sich jetzt deutlich von allen anderen Fahrzeugen der Torfbahn ab. Nun braucht die hübsche noch einen Namen. Passender Weise haben die Kinder den Namen Hannelore gewählt. Die frisch bemalte Hannelore wurde dann hinter einer Lok gehangen und zum Trocknen ein bisschen umhergefahren. Anschließend wurde noch etwas Klarlack aufgetragen, damit die Farbe sich nicht gleich beim nächsten Regen runterwäscht. Als Belohnung für die tolle Arbeit durften die Kinder am Nachmittag eine Runde mit einem alten Bagger drehen und auf einem Quad über den Betriebshof fahren.

Am nächsten Tag gab es dann eine Exkursion mit der Torfbahn. Hannelore wurde da natürlich mit an den Zug gehängt. Mit fröhlichem Gesang auf dem Zug ging es zu verschiedenen Stationen im Himmelmoor. Auf der Fahrt durften die Kinder viele Naturphänomene entdecken, verstehen und erleben, außerdem wurde sich auch an allen Stationen bewegt. Es wurde wie der Moorfrosch gehüpft, wie eine Kreuzotter geschlängelt oder wie ein Reh gelaufen. Auch die Erzieherinnen und Erzieher der der Kita zeigten dabei vollen Körpereinsatz. Zu guter Letzt durften die Kinder auch für die Natur tätig werden. Der invasive Japanische Staudenknöterich wurde durch die Kinder rausgerissen, damit sich diese Pflanze nicht weiter unkontrolliert ausbreitet.

Alle waren sich einig, die Himmelmoorprojekttage gingen viel zu schnell vorbei, und eine Wiederholung darf nicht allzu lange auf sich warten lassen. Die Hannelore freut sich jetzt schon auf die Besuche ihrer Gestalter.