Quickborn (em) Wer in der letzten Zeit im Himmelmoor unterwegs war hat vielfältige Aktivitäten wahrgenommen.  Es wurden bisher ca. 10ha Fläche von Birken und Kiefern befreit. Im Naturschutz nennt man diese Tätigkeit entkusseln. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass das Moor nicht austrocknet. Dazu gab es an bisher drei öffentlichen Tagen Hilfe aus der Bevölkerung. Über 30  Menschen vom Elektroniker bis zur Kindergartenerzieherin haben in ihrer Freizeit tatkräftig mit angepackt.

Außerdem waren die Torfbahner an vielen Stellen mit dem neuen Hochgrasmäher unterwegs. Aufwachsendes Gestrüpp und Gräser konnten an vielen Stellen kurz gehalten werden, um eine Verbuschung zu verhindern.

Deutlich sichtbarer für die Besucher waren die Baggerarbeiten. Ehrenamtlich wurden auf der Kernfläche im Moor Baggerarbeiten zur Dammreparatur und zur Einbringung von Überlaufrohren durchgeführt. Die Rohre aus Kunststoff verhindern ein erneutes Überspülen der Dämme und sorgen  für einen kontrollierteren Wasserhaushalt im Himmelmoor. Das kontrollierte Anstauen von Wasser begünstigt die Ansiedlung der dringend benötigten Torfmoose. Eingesetzt wurde ein historischer Bagger aus den 1970er Jahren, welcher schon zu Torfabbauzeiten im Himmelmoor anzutreffen war. Um im Moor zu baggern, ist viel Erfahrung nötig. An vielen Stellen kann dieses 9 Tonnen schwere Gerät schnell versinken. Da sind Ortskenntnis und ein Feingefühl unbedingt nötig. Kreativität ist auch beim Tanken gefragt. Eine Fahrt zum Betriebshof würde unter Umständen Stunden dauern. So fährt der Bagger nicht zur Tankstelle, sondern die Tankstelle zum Bagger. Auf einer Lore befindet sich eine Zapfsäule, von dort aus kann der Bagger von den nächstgelegenen Gleisen aus getankt werden.

Zu Gunsten des Naturschutzes und des Dammerhaltes wurde durch die Torfbahner auf Anordnung der Naturschutzbehörde ein kleiner bisheriger Wegeteil vor Betreten geschützt. Dieser Betretungsschutz wurde mit Totholzhecken im ehemaligen Wegebereich untermauert. Die Totholzhecken wurden aus den entkusselten Birken gebaut. Sie sperren den Wegebereich nicht nur ab, sondern bieten Reptilien, Vögeln und Insekten einen Lebensraum. Bei der Befüllung der Benjeshecken gab es Hilfe von Geocachern. Das sind digitale Schnitzeljäger, welche kleine versteckte Döschen auf spielerische Art und Weise aufspüren. Außerdem packten auch viele Menschen aus der Umgebung mit an. An den öffentlichen Arbeitstagen waren Menschen unterschiedlichster Berufe in ihrer Freizeit gemeinsam mit den Torfbahnern für das Moor im Einsatz.

Bis Anfang Februar wird der Bagger, der von den Torfbahnern Franzi Zelck und Dan Zelck gesteuert wir noch für Naturschutzarbeiten im Moor unterwegs sein. Anschließend wird er für weitere Baumaßnahmen auf dem Betriebshof benötigt.