Quickborn (em) Bei eisigen Temperaturen und auf den Wegen gefrierendem Löschwasser dauerten die Löscharbeiten bei dem Großfeuer in Quickborn am Mittwoch, 6. Januar, lange an. Etwa ehrenamtliche 120 Kräfte aus fünf freiwilligen Feuerwehren sowie von Polizei und Rettungsdienst sind dort im Einsatz.
Bei dem Brand erlitt eine Bewohnerin eine leichte Rauchvergiftung; außerdem wurde ein Feuerwehrkamerad verletzt. Die Feuerwehr konnte mehrere Tiere, unter anderem eine Katze, retten. Andere Kleintiere und leider auch ein Hund sind in dem Gebäude verendet. Der Sachschaden dürfte in die Hunderttausende gehen. Die Kieler Straße im Zuge der B4 ist wegen des Großeinsatzes gesperrt.
Die Polizei hat eine örtliche Umleitung eingerichtet. Die Freiwillige Feuerwehr Quickborn war um 11.24 Uhr alarmiert worden. Innerhalb weniger Minuten wurde die Alarmstufe auf Feuer 2 Züge mit der Nachalarmierung der FF Bilsen erhöht worden. Um 11.56 folgten die Wehren aus Hasloh und Bönningstedt mit einer zweiten Drehleiter sowie kurz darauf auf die FF Pinneberg, so dass die Alarmstufe derzeit bei FEU5 liegt.
Benötigt wurden in erster Linie Atemschutzgeräteträger. Bei dem Brandobjekt handelt es sich um ein Doppelhaus mit einer angebauten Doppelgarage. An diese schließt sich direkt ein weiteres Einfamilienhaus an. Beim Eintreffen des ersten Löschfahrzeugs schlugen Flammen aus dem Erdgeschoss der rechten Doppelhaushälfte; dichter Rauch drang aus dem kompletten Gebäude.
Das Feuer hatte bereits den linken Flügel erfasst. Erste Maßnahmen waren die Personenrettung, bei der eine Frau mit leichter Rauchvergiftung an den Rettungsdienst übergeben werden konnte, sowie die Brandbekämpfung. Das Hauptaugenmerk von Einsatzleiter Daniel Nagel, Zugführer der FF Quickborn, lag darauf, ein Übergreifen des Feuers auf die Doppelgarage und von da aus auf das Einfamilienhaus zu verhindern.
Das ist durch den massiven Einsatz mit Wasser aus mehreren Strahlrohren gelungen. Das Doppelhaus selbst, das mit viel Holz ausgebaut wurde, brannte fast vollständig aus oder erlitt durch das Löschwasser einen Totalschaden. Problematisch war, die Brandnester in den Wänden und Zwischendecken zu erreichen. Wegen einer zwischenzeitlich befürchteten Einsturzgefahr war der Innenangriff für einige Zeit unterbrochen worden. Mittlerweile sind die Kräfte wieder im Gebäude tätig.
Probleme bereiteten die eisigen Temperaturen. Ein Hydrant musste in der Anfangsphase aufgetaut werden. In den Schläuchen musste das Wasser ständig in Bewegung gehalten werden, damit diese nicht einfrieren. Auf der Feldstraße und den Wegen gefror es zu Eis. Der Bauhof der Stadt Quickborn brachte Streusalz. Trotzdem rutschte ein Feuerwehrkamerad aus und verletzte sich am Bein. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert; die genaue Diagnose liegt noch nicht vor.
Die ersten Hinweise deuten darauf hin, dass der Brand seinen Ausgang in der im Erdgeschoss gelegenen Küche fand. Eine Explosion, wie einige Medien berichteten, kann derzeit polizeilich nicht bestätigt werden. Die Ermittlungen zur Brandursache stehen am Anfang. Das Feuer hat das gesamte Haus in Mitleidenschaft gezogen. Nach vorläufiger Schätzung der Kriminalpolizei dürfte der Schaden bei rund 250 Tausend Euro liegen.
Die Bewohnerin, eine 79-jährige Dame, war mit einer Rauchgasverletzung in ein Krankenhaus eingeliefert worden und befindet sich noch in Behandlung.
Originaltext: Kreisfeuerwehrverband Pinneberg