Wiemersdorf (em) Lebhaftes Treiben unter dem Motto „Kinder stark machen“ inmitten der Ferien in der Wiemersdorfer Sporthalle: rund 60 Kinder der Klassen 1 bis 4 waren zusammengekommen, um sich der Herausforderung des Kinderzehnkampfes zu stellen. Dieses wurde von den 55 Flensburger Leichtathleten um den gebürtigen Wiemersdorfer Jan Dreier ausgerichtet, die sich zur Zeit im Trainingslager in Wiemersdorf befinden. Die Disziplinen sind komplett an den richtigen Zehnkampf angelehnt.
In der Halle mussten natürlich einige Stationen ersetzt werden, so wurde der Weitsprung beispielsweise von einer Kastentreppe auf die Weichböden ausgeführt. Der Speerwurf wurde durch pfeifende Wurfgeräte auf Ziele ersetzt und das Kugelstoßen mit einem Medizinball in Zonen durchgeführt. Besonders große Freude aber auch Respekt kam beim Stabhochsprung auf. Die Kinder sprangen von einer Erhöhung mit dem Stab in Zonen. Der Hochsprung wurde als „Jump and Reach“ durchgeführt: Es hingen in verschiedenen Höhen Bänder, die berührt werden mussten. Hier wurde nach einem Probeversuch der einzige Wertungsversuch durchgeführt. Wer sich also selbst überschätze machte einen „Salto nullo“.
Gleiches galt für den 6-Sekunden-Sprint: Eigentlich eine sehr einfach Disziplin. Hier mussten die Kinder nach einem Probelauf ihr Können einschätzen und im zweiten Lauf sich im Wendesprint für das erste, zweite oder dritte Hütchen entscheiden. Wer nicht rechtzeitig nach 6 Sekunden im Ziel war, bekam auch keine Punkte. Es wurde den Grundschülern neben Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Mut und Geschicklichkeit auch ein großes Maß an Selbsteinschätzung abverlangt. Der abschließende Rundenlauf, bei dem teils 20 Läufer gleichzeitig starteten, trug bei vielen Wertungen zur Entscheidung bei.
Neben der Ausdauer musste man auch den richtigen Moment finden, um den Vordermann zu überholen. Für die Wiemersdorfer aber kein Problem, da sie inzwischen mit dem 12.Wiemersdorfer Kinderzehnkampf routinierte Mehrkämpfer geworden sind. Am Ende kletterten Jonathan Kruppa (Klasse 1), Jonathan Becker (Klasse 2), Niklas Busch (Klasse 3) und Tjorge Hunfeld (Klasse 4) auf die begehrten ersten Plätze. Neben der Einzelwertung wurde vor der Teamgedanke hochgehalten: so errang Klasse 1 den Gesamtsieg.
Eine weitere Besonderheit: Die gesamte Veranstaltung wurde von Schülern im Alter von 17 bis 12 Jahren organisiert und durchgeführt. So tanzten in der Erwärmung vier junge Mädels und auch die Siegerehrung fand ohne jegliche Erwachsene statt. Hierfür wurde der LK Weiche im vergangenen Jahr auch vom LSV mit dem Breitensportpreis ausgezeichnet. Die Flensburger Athleten des LK Weiche waren nun zum 13.Mal im Trainingslager in der Region. Neben zwei Trainingseinheiten am Tag nutzen sie die zentrale Lage für Ausflüge in die Holstentherme. Auch sie wurden zum Wettkampf eingeladen die Wiemersdorfer Schützen richteten ein Luftgewehrschießen für alle aus.
Ein weiteres Highlight gab es zudem auch noch: In diesem Jahr besuchte zudem die ehemalige Spitzenathletin Anne-Kathrin Elbe (Hürdensprint) das Trainingslager und . Trainer und Vereinsvorsitzender Jan Dreier schmunzelt:“ Wiemersdorf ist absoluter Kult. Bereits einen Tag nach der Trainingsfreizeit zählen die Athleten schon rückwärts bis zum nächsten Jahr. Die jungen Städter sind immer wieder beeindruckt von der Gastfreundlichkeit und netten Atmosphäre im Dorf. Wiemersdorf ist wohl das bekannteste Dorf in Flensburg.“