Bad Bramstedt (em) Der Unfallchirurg Keith Jones aus dem Klinikum Bad Bramstedt unterstützt regelmäßig die Stiftung „Kinderhilfe Chittapur e.V.“ in Indien.

2010 wurde der gebürtige Engländer Jones von dem Gründer der Stiftung Dr. Michael Ohm angesprochen mit der Bitte, die allgemein chirurgischen Eingriffe in dem Indo German Hospital in Chittapur zu übernehmen einer der ärmsten Gegenden Zentralindiens. Seit November 2010 war Keith Jones bereits vier Mal dort, zuletzt 14 Tage im März 2012. Begleitet von einem Anästhesisten, einer Anästhesieschwester und zwei weiteren OP-Schwestern behandelt Keith Jones als Operateur hauptsächlich Leistenbrüche, Blinddarmentfernungen sowie Missbildungen durch Verbrennungen. Darüber hinaus lehrt das deutsche Team das medizinische Personal vor Ort zum Thema Hygiene an. Außerdem hat das Ärzte- und Schwesternteam jede Menge Medikamente im Gepäck.

Weitere Instrumente und Materialien brauchen sie nicht mit zu bringen, da der OP vor Ort dank einer Reihe von Sponsoren mit medizintechnischen Geräten ausgestattet ist. „Wir erfahren sehr viel Freundlichkeit und Dankbarkeit vor Ort, berichtet der 59-jährige Chirurg, der neben seiner ärztlichen Tätigkeit sich auch um die sozialen Belange der Kinder vor Ort kümmert. „Die Lebensfreude dieser Kinder, die aus ärmsten Verhältnissen kommen, ist unbeschreiblich“, erzählt Keith Jones, dem der Abschied aus Indien jedes Mal schwerfällt, „zum Glück steht der nächste Aufenthalt bereits schon fest, ich werde im November diesen Jahres wieder in Indien sein.“

Vita Keith Jones
1952 in England geboren, 1974 bis 1980 Studium in Halle (Saale), 1987 Ausbildung zum Chirurgen, 1993 Ausbildung zum Unfallchirurgen, 1991 bis 1997 FEK Neumünster, eigene Praxis als Unfallchirurg in Henstedt-Ulzburg/Kaltenkirchen, seit 2011 am Klinikum Bad Bramstedt als Chirurg- und Unfallchirurg tätig.

Die Stiftung „Kinderhilfe Chittapur e.V.“
Um auch Kindern aus den ärmsten Familien des Ortes eine Lebensperspektive zu geben, gründete Dr. Michael Ohm 2006 zusammen mit Freunden die Stiftung „Kinderhilfe Chittapur e.V.“. Die Einrichtung wird von Sponsoren getragen, die bereit sind, für einen monatlichen Betrag von 20 Euro ein Patenkind zu betreuen. Inzwischen erhalten in diesem Projekt mehr als 400 Kinder eine Schulausbildung, Bekleidung, ärztliche und zahnärztliche Versorgung sowie regelmäßige Mahlzeiten. Chittapur liegt im Staate Karnataka, einer der ärmsten Gegenden Zentralindiens.

Da dieser Ort mit seinen ca. 25.000 Einwohnern bis dahin über keine zahnärztliche Versorgung verfügte, gründete Dr. Michael Ohm 1998 auf dem Gelände eines katholischen Nonnenklosters eine kleine Zahnklinik. Hier sollten vor allem Kinder mit angeborenen Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten operiert werden, aber auch Opfer der in Indien sehr häufigen, absichtlich herbeigeführten großflächigen Verbrennungen vor allem bei Frauen und Mädchen. Diese Eingriffe sollten kostenlos erfolgen, da die betroffenen Eltern die Kosten einer solchen Operation nicht aufbringen können. Die Klinik wurde dann am 18. November 2008 eröffnet und seitdem finden regelmäßige Operationen durch deutsche Ärzteteams statt. Während deren Abwesenheit wird das Krankenhaus von einer indischen Ärztin geleitet.