Bad Segeberg (em) Zum letzten Mal wurde die Salzhalle auf dem Bauhof in Traventhal für den Winter 2012/13 randvoll mit Streusalz gefüllt. Und zum letzten Mal starten die 12 Streufahr-zeuge von hier aus zum Wintereinsatz in den Kreis Segeberg, um 570 Kilometer Kreisstraßen und Gemeindeverbindungswege von Eis und Schnee zu befreien. Selbstverständlich wird der Winterdienst auch 2013/2014 im Einsatz sein. Dann werden die Winterdienstfahrzeuge ihr Streugut jedoch aus der neu errichteten WZV-Salzhalle in Bad Segeberg laden und auch von dort starten.

Die ersten Wintertage mit Schnee und Eis haben es gezeigt: Die 12 Winterdienst-Teams vom WZV (Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg) und dem Kreis Segeberg, die in der Verwaltungsgemeinschaft zusammen arbeiten, haben ihre Unimogs und LKWs rechtzeitig und optimal umgerüstet: Schneeräumschilder und Streuautomaten sind angebaut und die Dosiereinrichtungen genau justiert. Alle Winterdienstfahrzeuge sind mit modernen Streuautomaten ausgestattet. Das Streusalz wird fein dosiert und mit einer Magnesiumchloridlösung kurz vor der Ausbringung angefeuchtet. Diese Mischung haftet besonders gut auf der Straße, sodass der Salzeinsatz deutlich verringert wird.

Die Einsatzleitung Winterdienst hat das Wetter täglich im Blick. Ein spezieller Wetterbericht gibt am Vortag erste Prognosen. Ist Frost oder Schnee angesagt, werden die WinterdienstTeams telefonisch informiert und brechen morgens früh um vier Uhr auf. Jedes Team hat einen festen Bezirk und kennt die besonders gefährlichen Stellen. Bei Glatteis, wenn nur gestreut werden muss, ist die Tour gegen neun Uhr beendet. Bei starkem Schneefall und Schneeverwehungen muss kontinuierlich geräumt werden. Dann kommt leicht mal ein 12-Stunden-Einsatz zusammen. Die ersten zehn Einsätze liegen schon hintern ihnen.

Bauingenieur Sven Osnabrügge, beim WZV als Bereichsleiter für „Kommunale Dienste“ und damit der Chef des Winterdienstes, sieht jedem Winter mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Schlägt doch ein Einsatztag mit allen Fahrzeugen im Winter mit rund 10.000 Euro zu Buche.

Geprüft und für gut befunden LRH stellt gutes Zeugnis aus
Umso mehr freut Bereichsleiter Osnabrügge sich gemeinsam mit Landrätin Jutta Hartwieg und WZV-Verbandsvorsteher Jens Kretschmer über den positiven Prüfbericht des Rechnungshofes des Landes Schleswig-Holstein (LRH). Dieser hatte am Jahresanfang die kommunale Winterdienst-Organisation in Schleswig-Holstein geprüft: Organisation, Ausführung und Wirtschaftlichkeit waren die Kriterien. „Der Winterdienst der damals noch tätigen ArGe Bauhof im Kreis Segeberg hat das größte Straßennetz, fährt mit effektivem Personaleinsatz und weist die geringsten Kosten je Kilometer für die Leistung Winterdienst inklusive Rufbereitschaft aus.“ stellt Landrätin Hartwieg zusammenfassend fest.

Inzwischen ist die ArGe Bauhof, aufgrund einer früheren Empfehlung des Landesrechnungshofes, zu einer Verwaltungsgemeinschaft weiter entwickelt worden und hat die Strukturen damit optimiert. Den vom Landesrechnungshof im Weiteren empfohlenen Austausch mit anderen Winterdiensten nehmen die Einsatzleiter des Winterdienstes gern auf. Praktische Erfahrungen anderer, etwa mit der Ausrüstung von Winterdienstfahrzeugen mit Infrarot-Temperaturfühlern oder auch technische Hilfsmittel zur Dokumentation des Winterdienstes, können zu weiteren Einsparungen führen. Auf jeden Fall kann die Verwaltungsgemeinschaft im nächsten Jahr mehr und damit kostengünstigeres Salz einkaufen, weil das neue Salzlager dann 2.000 Tonnen Streusalz fassen wird.

Foto: (v. li.) WZV-Verbandsvorsteher Jens Kretschmer und Landrätin Jutta Hartwieg überzeugten sich vom leistungsstarken Winterdienst im Kreis Segeberg. (v. re) Der Leiter der Kommunalen Dienste des WZV, Sven Osnabrügge erklärte mit seinen beiden Kollegen, Fahrer Bernd Lührs und Landmaschinenschlosser Martin Panitzsch, Technik und Organisation des Winterdienst.