Kreis Segeberg (em) „Wer hier heute seinen Gesellenbrief in der Tasche hat, hat einen Job in der Zukunft.“ So zuversichtlich zeigte sich Obermeister Lars Krückmann bei der Freisprechung der Gesellen der Sanitär-, Heizungs-und Klimatechnik des Kreises Segeberg am 9. Februar in Blunk. Insgesamt haben 20 Lehrlinge ihre dreieinhalbjährige Ausbildung absolviert, darunter waren einige Wiederholer. Lars Krückmann, der sowohl Obermeister seiner Innung als auch Kreishandwerksmeister ist, konnte eine leichte Zunahme der Auszubildenden in der Branche feststellen.

Aber auch die Ansprüche, die an den dringend benötigten Facharbeiter - Nachwuchs gestellt werden, wachsen und wandeln sich beständig, so Krückmann: „Der Beratungsbedarf in Energie-Fragen ist groß, und natürlich ist das Wissen über Wärmepumpen und regenerative Energien ein Top-Thema.“

Zu wenig ausbildungsfähige Jugendliche
In seiner Laudatio lobte der Schulleiter des Berufsbildungszentrums Bad Segeberg, Heinz Sandbrink, die jungen Handwerker: „Sie sind ganz besonders wichtig! Auch der hochgebildete Professor wird bei Ihnen anrufen und Ihre Hilfe brauchen, wenn im Winter seine Heizung ausfällt.“

Lars Krückmann dankte den Ausbildungsbetrieben, die Zeit, Mühe und Kosten in die Ausbildung des Nachwuchses gesteckt haben, der Obermeister erklärte: „In der heutigen Zeit ist es nicht immer leicht, ausbildungsfähige Jugendliche zu bekommen. Das Verständnis für Technik, praktisches Denken und das Umsetzen von Theorie in handwerkliches Handeln hat nachgelassen. Dabei ist unser Handwerk wichtiger denn je, gerade in einer Zeit der Energiewende.“

Freude im Kundenkontakt
Keine Probleme mit Theorie und Praxis bewies Lars Lasse Grammersdorf. „Mir sind die Inhalte zugeflogen“, erklärte der Junggeselle aus Norderstedt, der als Innungsbester die Lehrzeit abgeschlossen hat. Der 23-Jährige hat in der Firma seines Vaters, Peter Grammersdorf und Söhne, gelernt. Nach der Fachhochschulreife hatte er die Schule verlassen und zunächst eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten begonnen, dann aber aufs Handwerk umgesattelt. Lars Lasse Grammersdorf schilderte, was er an seiner Arbeit besonders mag: „Mir gefällt der Kundenkontakt sehr gut. Ich mag es, mich mit den Leuten zu unterhalten, man kennt ja seine Stammkunden.“ Er plant den Gang zur Meisterschule, um dann den Betreib seines Vaters zu übernehmen. Dann kann er sich auch vorstellen, später selbst als Ausbilder tätig zu werden:
„Wenn das Zwischenmenschliche stimmt und der angehende Lehrling sich engagiert und arbeitswillig zeigt, werde ich gerne ausbilden.“

Zweitbester Absolvent war Tjark Hendrik Heeren (Max Gohde GmbH, Schmalfeld), gefolgt von Jan Venzke (Jens Hattendorf, Installateur-und Heizungsbauermeister, Norderstedt).